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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Herausgegeben von: Kien Nghi Ha
Ausgabe: 1. Aufl.
Jahr: 2007
Maße: 21 cm
ISBN: 3897714582
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Im vorliegenden Band werden kritische Stimmen ausnahmslos von People of Color zusammen gebracht Schwarze Deutsche, Roma und Menschen mit außereuropäischen Flucht- und Migrationshintergründen. Sie setzen sich mit Rassismus, Islamophobie und ausgrenzenden Migrations- und Integrationsregimes auseinander und diskutieren Fragen von individuellem und kollektivem Widerstand, antirassistischer Kulturpolitik und postkolonialen Denkansätzen. Selbstbestimmte Räume und solidarische Visionen werden sichtbar, welche die rassistische Logik des Teilens und Herrschens herausfordern und auf grenzüberschreitende Identitäten und Bündnisse zielen. Die politischen Analysen, literarischen Essays, Glossen sowie Gespräche verweisen auf eine große Bandbreite von Ausdrucksformen. Zu Wort kommen Theoretiker/-innen, Aktivist/-innen und Kulturarbeiter/-innen. Ihre Standpunkte sind vielschichtig und unterschiedlich, doch verbindet sie ein gemeinsamer gesellschaftlicher Ausgangspunkt: Alle vermessen, von diversen rassifizierten Subjektpositionen aus, den dominanten Mainstream in neuer Weise. Durch den People of Color-Ansatz wird ein Paradigmenwechsel möglich, der die weiße Norm hinterfragt und nachhaltig untergräbt. Ein Ziel dieses Buches ist es, andere Sensibilitäten und Artikulationen zugänglich zu machen und mit befreienden Impulsen in aktuelle politische Debatten einzugreifen, die bisher von weißen Perspektiven geprägt sind. Inhalt: I. Rassismus und Politik. Die Desintegration der Leitkultur: Muhsin Ormuca: Kanakmän (S. 24); Kien Hghi Ha: Postkoloniale Kritik und Migration - Eine Annäherung (S. 41); Sascha Zinflou: Entwurfmuster des deutschen Rassismus: Ein theoretischer Überblick (S. 55); Kien Nghi Ha: Koloniale Arbeitsmigrationspolitik im Imperial Germany (S. 65); Young-Sun Hong: Migrantischer Transnationalismus: Geteilte Geschichten zwischen West-Deutschland und Südkorea im Spannungsfeld von Rassifizierung und Gender (S. 74); 44 Sozial- und KulturwissenschafterInnen, KünstlerInnen und Personen mit afrikanischem und asiatischem Migrationshintergrund sowie AktivistInnen von MigrantInnenorganisationen legen rassistische Facetten der Migrationspolitik und des Umgangs der weißen Mehrheit in Deutschland mit MigrantInnen und ethnischen Minderheiten offen und stellen sie in einen historischen Zusammenhang. Die AutorInnen setzen sich anknüpfend an persönliche Erfahrungen mit Rassismus, Islamophobie, Ausgrenzungen im Gesundheitswesen, Ethnikklischees in der Popmusik sowie den Ambivalenzen der Identitätsdefinition auseinander. Neben literarischen Reflexionen werden die spezifischen Aspekte der Diskriminierung nicht-weisser Frauen und Homosexueller thematisiert. Dokumentiert und kritisch durchleuchtet werden die Historie und vielfältigen Formen der Selbstorganisation von MigrantInnen und des Kampfes um Menschen-, Bleibe- und Bürgerrechte von GastarbeiterInnen und Flüchtlingen in Deutschland und Österreich. Mariam Popal: Kopftücher HipHop - Körper sprechen schweigend (andere) Geschichten (S. 87); Mimikry: Cioma Schönhaus (S. 111); Kien Nghi Ha: Deutsche Integrationspolitik als koloniale Praxis (S. 113); Fatih Çevikkollu: Der Integrator (S. 129); II. Macht und Ermächtigung. Selbst- und Fremddefinitionen als umkämpfte kulturelle Territorien: Julio Mendivil: Das 'zivilisierte Denken': Reflexionen eines peruanischen Musikethnologen über eine Feldforschung in den 'traumatischen Tropen' Deutschlands (S. 135); Umut Erel: Auto/biographische Wissensproduktionen von Migrantinnen (S. 147); Sheila Mysorekar: Guess my Genes. Von Mischlingen, MiMiMis und Multiracials (S. 161); geschichtssplitter: Chinesische Präsenzen in Deutschland bis 1945 (S. 171); Maggi W. H. Leung: "Warum sind sie so chinesisch?": Dekonstruktionen von Chinesisch-Sein in Deutschland (S. 177); Jin Haritaworn, mit Tamsila Tauqir und Esra Erdem: Queer-Imperialismus: Eine Intervention in die Debatte über 'muslimische Homophobie' (S. 187); geschichtssplitter: Unangepasst sichtbar: Johann Rukeli Trollmann (S. 207); Johannes Salim Ismaiel-Wendt: Herbert Grönemeyers Platzverweise. Über Verortung und Aneignung von Musikkultur im WM-Deutschland (S. 209); Paul Mecheril: Besehen, beschrieben, besprochen. Die blasse Uneigentlichkeit rassifizierter Anderer (S. 219); Christiane Hutson: Schwarzkrank? Post/koloniale Rassifzierungen von Krankheit (S. 229);Maureen Maisha Eggers: Kritische Überschreitungen: Die Kollektivierung von (interdependentem) Eigen-Sinn als identitätspolitische Herausforderung (S. 243); III. Selbstbestimmung und Kultur. Keepin' it real!: Mutlu Ergün: Kara Günlük. Die geheimen Tagebücher des Sesperado (S. 261); Isidora Randjelovic: "Auf vielen Hochzeiten spielen": Strategien und Orte widerständiger Geschichte(n) und Gegenwart(en) in Roma Communities (S. 265); geschichtssplitter: Mit Wort und Stimme: Fasia Jansen (S. 281); Barbara Walker: Umzüge (S. 283); Mita Banerjee: Ethnizität als Buhfrau der Nation? Über disziplinäre Umwege und die (Un)Möglichkeit ethnischer (Selbst)Artikulation (S. 289); Alexander G. Weheliye: "Mein Volk, das es so nich nicht gibt": Kollektivitätsbilder in der Schwarzen deutschen Popmusik (S. 305); Roundtable: Fatima El-Tayeb, Stephen Lawson, Daniel Kojo Schrade, Hito Steyerl: Exeperimentielle (Frei)Räume: Materielle Realitäten von Künstler/-innen of Color (S. 323); IV. Widerstand und Community. Wir können auch anders!: Sheila Mysorekar: Widerstand. Poesie des Überlebens (S. 339); Nicola Lauré al-Samarai im Gespräch mit den Aktivistinnen Katja Kinder, Ria Cheatom und Ekpenyong Ani: "Es ist noch immer ein Aufbruch, aber mit neuer Startposition": Zwanzig Jahre ADEFRA und Schwarze Frauen/Bewegung in Deutschland (S. 347); Heike Berner und Sun-ju Choi: Koreanische Krankenschwestern in Deutschland (S. 359); Kook-Nam Cho-Ruwwe, Hyun-Sook Kim, Sa-Soon Shin-Kim und Hyun-Sook Song: "Wir sind keine Ware, wir gehen zurück, wann wir wollen!" - Ein Gespräch über den Politisierungsprozess der Koreanischen Frauengruppe (S. 363); Uche Akpulu, Ahmad Darwisch, Hans-Georg Eberl, Debru Z. Ejeta, Bernd Kasparek, Adjova Koffi und Odysseus: Der Kampf der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten (S. 373); Nicola Laurè al-Samarai im Gespräch mit Menschenrechtsaktivist Gaston Ebua: "Selbstorganisation braucht ein tiefes, kritisches Selbstverständnis": Transnationale Konzepte und Praxen der Initiative The VOICE Refugee Forum: (S. 389); geschichtssplitter: Diaspora Europa: Schwarze Selbstorganisation in der Weimarer Republik (S. 399); Eleonore Wiedenroth-Coulibaly: 20 Jahre Schwarzer Widerstand in bewegten Räumen (S. 401); Araba Evelyn Johnston-Artur: "Es ist Zeit, der Geschichte selbst eine Gestalt zu geben..." Strategien der Entkolonialisierung und Ermächtigung im Kontext der modernen afrikanischen Diaspora in Österreich (S. 423);
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