Archivgut Nachlass

Anna C. NL 57 II

Juni 1915 bis Mai 1982, 1870er- bis 1990er-Jahre

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Juni 1915 bis Mai 1982, 1870er- bis 1990er-Jahre
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Gmunden und St. Wolfgang in Oberösterreich, Wien; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: New York und Tennessee in den USA, unbestimmbare Orte an der "Ostfront" u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 1 Tourenbuch; Korrespondenz (Feldpost und Kriegsgefangenenpost aus dem 2. Weltkrieg, Paarkorrespondenz, Familienkorrespondenz): 887 Schreiben; 66 amtliche Dokumente; Dokumente zur Schul- und Berufslaufbahn: 49 Schul- und Dienstzeugnisse</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Anna C. (geb. Z.); 1908-1985, geb. und gest. in Wien

Schreiber: Karl C.; geb. 1906-1980, Wien

Übergeberin: Mag.a Grazia K. (Bekannte des Sohnes von Anna und Karl C.), 2003



Anna C. (geb. Z.) war die ältere der zwei Töchter der Köchin Anna Z. (geb. R., 1885-1956), ihr Vater war Straßenbahnbeamten. Ihre jüngere Schwester Margarete V. (geb. Z., 1910-1999) war Modistin, sie selbst Schneidermeisterin in Wien. Im Mai 1933 heiratete sie den späteren Baupolier Karl C., das Paar hatte einen Sohn.

Von Anna und Karl C. liegen insgesamt 66 amtliche Dokumente (darunter Ausweise, Mitgliedskarten und Urkunden) und 49 Schul- und Arbeitszeugnisse vor. Diese Dokumente wurden zwischen Juni 1915 und Mai 1982 ausgestellt. Einige der Urkunden (von den 1870er- bis in die 1990er-Jahre) weisen auch mehrere Vorfahrinnen, Vorfahren und Verwandte des Paares aus. (Wahrscheinlich) Von einem von ihnen ist das Portrait in Erster-Weltkriegs-Uniform als Email-Plaktette erhalten.

Karl C. war Mitglied in einem Boxsportverein, ein mit 1926 datiertes, großformatiges Gruppen-Bild, zeigt ihn (wahrscheinlich) in diesem Kontext (Gewichtheber, Turnerinnen). Seit 1936 besaß er ein Motorrad. Gemeinsam unternahm das Ehepaar zahlreiche Bergtouren und Urlaubsfahrten. Diese Aktivitäten sind in einem 1933 angelegten Album dokumentiert, in dem verschiedene Stempel von Berghütten gesammelt, teilweise Vermerke über ihre Touren eintragen und neben gepressten Alpenblumen auch 32 Fotografien (zum Teil als Negative) eingelegt sind. Aus der Zwischenkriegszeit sind weiters 11 Korrespondenzstücke vorhanden, das früheste davon hat Karl C. im März 1929 an Anna C. geschrieben.Der größte Teil des Nachlasses besteht aus Feldpost aus dem Zweiten Weltkrieg im Umfang von 642 Schreiben (August 1939 und Dezember 1944), die Karl C. an seine Frau und den in seiner Abwesenheit zu Weihnachten 1939 geborenen Sohn von zumeist nicht konkret benannten Orten aus geschrieben hat. Von Anna C. sind 105 Schreiben (August 1939 bis Dezember 1943) vorhanden. Das Ehepaar gibt sich in den Briefen regimetreu, Vertrauen in den „Führer“ wird ausgedrückt und die Hoffnung in eine gute Zukunft für den Sohn betont.

Im Jänner 1945 kam Karl C. in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde zunächst in Gefangenenlagern in New York und Tennesee in den USA interniert. Zwischen Herbst 1945 und Sommer 1946 befand er sich in Kriegsgefangenenlagern in Oberösterreich, u.a. in St. Wolfgang und in Gmunden. Aus dieser Zeit liegen 40 Schreiben vor: 9 von Mai bis November 1945 aus Tennessee und New York, 29 von April bis August 1946 aus dem Salzkammergut sowie zwei Antwortschreiben von Jänner 1946.

Aus der Soldatenzeit von Karl C. sind zudem 10 amtliche Dokumente vorhanden, u.a. der Einberufungsbescheid von März 1939 und ein Entlassungsvermerk von März 1946, daneben eine selbst produzierte Weihnachtszeitung aus 1941 oder ein handgeschriebenes Übersetzungsblatt für kyrillische Begriffe.

Von den Korrespondenzen von Anna und Karl C. sind weiters ca. 90 Schreiben (März 1939 bis September 1946) von verschiedenen Absendern und Absenderinnen erhalten, der größte Teil davon ist ebenfalls Feldpost.



Umfangreiche Nachträge zum Nachlass der Familie C. sind in Bearbeitung.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Benutzung der Bestände erfolgt nach vorangegangener Terminvereinbarung und Vorlage des Forschungsvorhabens.
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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