Buch
Monografie
Androgynie und Feminismus : Frauenbewegung zwischen Utopie und Feminismus
Verfasst von:
Bock, Ulla
Weinheim; Basel:
Beltz
,
1988
,
235 S.
Weitere Informationen
Einrichtung: | FrauenGenderBibliothek Saar | Saarbrücken |
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Signatur: | FE-43 |
Verfasst von: | Bock, Ulla |
Jahr: | 1988 |
ISBN: | 3407583087 |
Sprache: | Nicht einzuordnen |
Beschreibung: | |
Anliegen der Untersuchung ist eine Verortung der Neuen Frauenbewegung im Spannungsfeld von Institution(alisierung) und utopischem Widerstandspotential. Vor dem Hintergrund sozialwissenschaftlicher Erklärungsmodelle der neuen sozialen Bewegungen stellt die Autorin zunächst die Frauenbewegung als eigenständigste und entiwckeltste Ausprägung dieses Phänomens vor, eine These, die sie mithilfe eines geschichtlichen Rückblicks auf zweihundert Jahre Entwicklung von Frauenbewegung und Geschichte der Frauenbildung untermauert. Insbesondere die aus der Frauenbewegung entstandene Frauenforschung als feministische Form der Erkenntnisgewinnung und Wissenschaftskritik wird ausführlich anhand methodologischer Fragestellungen und ihrer bedeutendsten Vertreterinnen (Mies, Göttner-Abendroth, Woesler de Panafieu, Schuller, Metz-Göckel, Hagemann-White) zusammenfassend dargestellt. Im zweiten Teil setzt sie sich mit dem Begriff der Androgynie in seiner mythologischen, theologischen, literarischen, biologisch-anthropologischen und sozialpsychologischen Dimension (u.a. Devereux) auseinander, um seine Brauchbarkeit als feministisches Utopiemodell zu überprüfen. Dabei kommt sie zu dem Schluß, daß die Faszination für das Modell einer scheinbaren Vereinheitlichung von Weiblichkeit und Männlichkeit, das letztlich additiv und kompensatorisch verfährt, zwar verständlich ist, daß aber die so entstehende androgyne Persönlichkeit sich eher durch funktionale Verwendbarkeit für eine technisierte, sich zunehmend flexibilisierende Gesellschaft als durch Widerständigkeit gegenüber den Rollenzuschreibungen auszeichnet. Um utopisches Potential im Rahmen der Frauenbewegung zu entfalten, müßte ein Zustand jenseits jeglicher Geschlechtsrollen- und -identitätszuschreibungen anvisiert werden, bislang ein Nicht-Ort (U-Topos) im gesellschaftlichen Gefüge, gleichzeitig die Sollbruchstelle, von der aus Gesellschaftsveränderung jenseits von integrativer Institutionalisierung wieder in Gang gesetzt werden kann. | |
Anmerkung: | |
Beigaben: 21 S. Literaturverz., umfängl. Anmerkungsapparat | |
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