Archivgut Nachlass

Annemarie R. NL 108

Februar 1940 bis Dezember 1961

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Februar 1940 bis Dezember 1961
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Wolfpassing in Niederösterreich, Mondsee und Linz in Oberösterreich, Salzburg-Stadt in Salzburg, Knittelfeld in der Steiermark, Wien; Neuötting in Bayern in Deutschland; unbestimmbare Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz): 184 Schreiben; Dokumente zur Berufslaufbahn: 1 Bewerbungsschreiben, 1 Schreiben des Arbeitgebers; 3 Fotografien; (alles in Kopie) Weiteres: Vermählungsanzeige, Tischkarte, Jubiläumsplakette, 9 Sportplaketten, Schleifchen</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Annemarie R. (geb. K.); geb. 1926 in Mondsee in Oberösterreich, gest. 1998 in Linz in Oberösterreich

Schreiber/Adressat: Edmund R.; geb. 1922 in Grieskirchen in Oberösterreich, gest. 2009 in Linz in Oberösterreich

Übergeberin: Dr.in Brigitte R. (Tochter von Annemarie und Edmund R.), 2008-2011



Annemarie R. (geb. K.) wuchs in Mondsee in Oberösterreich auf, wo ihre Eltern Maria und Fritz K. eine Gerberei und ein Schuh- und Lederwarengeschäft betrieben. Nach der Volksschule absolvierte sie eine weiterführende Ausbildung in Hallein und anschließend die vierjährige Banklehre bei der Volksbank in Mondsee. Ab 1946 war Annemarie R. als Buchhalterin bei der Volksbank in der Stadt Salzburg angestellt, zudem führte sie die Buchhaltung im elterlichen Betrieb.

Im September 1951 heiratete sie den Linzer Eisenhändler Edmund R. und zog mit ihm nach Linz-Kleinmünchen. Im Oktober 1952 wurde ihr Sohn Fritz R. geboren, im April 1962 Tochter Dr.in Brigitte R. Annemarie R. war jetzt in einer Steuerberatungskanzlei tätig, ab 1966 im Betrieb ihres Mannes als Sekretärin und Lohnverrechnerin.

Die Korrespondenz zwischen Annemarie R. und Edmund R. umfasst 124 Schreiben von Februar 1947 bis September 1953. Anhand des Briefwechsels lässt sich eine Beziehungsgeschichte von ihren Anfängen bis in die ersten Ehejahre nachverfolgen: Anfangs trafen die beiden jungen Leute einander in ihrer Clique zu Ausflügen und Wanderungen, später sahen sie einander regelmäßig alle zwei Wochen, wenn Annemarie R. am Wochenende aus Salzburg nach Hause nach Mondsee pendelte. Edmund R. wohnte zu dieser Zeit bei seinen Eltern in Linz, arbeitete daran, sich beruflich zu etablieren, eine Gewerbeberechtigung zu erhalten und sich durch Sprachkurse, betriebswirtschaftliche Vorträge etc. weiterzubilden. Die frühen Briefe dienten v.a. der Verabredung, daneben enthalten sie z.T. Kurzberichte von Ausflügen und sportlichen Aktivitäten. Später kommen Reflexionen der gemeinsam verbrachten Zeit, kurze Erzählungen über Arbeit, Familie und über das Auto sowie den begonnenen Hausbau von Edmund R. dazu. Auch Sportausrüstungs- oder Mode- und Bekleidungsfragen werden häufig thematisiert, implizit angesprochen werden Sexualität und Verhütung. Die Briefe aus 1953 wurden geschrieben, als sich Annemarie R. mit ihrem Baby auf Erholung bei ihrer Familie in Mondsee aufhielt.

Der Briefwechsel mit den Eltern von Annemarie R. (1944 bis 1960) umfasst hauptsächlich Schreiben der Mutter Maria K., vereinzelt auch Nachrichten des Vaters Fritz K. Die Briefe sind teilweise mit der Hand, teilweise mit Maschine auf dem Briefpapier des Schuh- und Lederwarengeschäfts geschrieben. Maria K. berichtet darin von Familienereignissen und vom Geschäftsgang, thematisiert die nächsten gegenseitigen Besuche in Linz bzw. Mondsee, v.a. zu Feiertagen, erkundigt sich nach dem Alltag ihrer Tochter und später v.a. nach ihrem Enkel.

Die weiteren Korrespondenzen von Annemarie R. sind einzelne Briefe mehrerer Freundinnen und Freunde (1940 bis 1961), Feldpostschreiben von Hermann B. (1943 bis 1944), Briefe der "Pepi-Tante" aus Wien und des "Vetters" Georg K. aus Neuötting, der über seine Familie und den Geschäftsgang schreibt, sich für an ihn gesendete Schuhe bedankt und Annemarie R. verspricht, Fotos von ihrer Hochzeit zu senden. Ihre Vermählungsanzeige, eine Tischkarte vom „Bräutigam“ sowie Gratulationsschreiben zur Heirat, zur Geburt des ersten Kindes und zum ersten Hochzeitstag in den Jahren 1951 und 1952 sind ebenfalls vorhanden.

Von einer Tanzveranstaltung dürfte Annemarie R. das mit einem getrockneten Veilchen verzierte grüne Ansteckschleifchen aus Stoff mit dem Aufdruck "Für flottes Tanzen" mit nach Hause gebracht haben, daneben liegen je eine Einladung zu einer Hauptversammlung sowie zu einem Ball vor.

Dokumente zu Annemarie R.s Berufslaufbahn sind ein Bewerbungsschreiben als Buchhalterin in Linz (Februar 1951) und ein Schreiben ihres Arbeitgebers in Salzburg, u.a. eine Hochzeitsgabe betreffend.

An Fotografien liegen zwei Porträtfotos von Annemarie R. und eines von Edmund R. aus der Zeit um 1950 vor. Die sportlichen Leistungen von Annemarie R. werden durch 9 silberfarbene Segelwettbewerbsplaketten des „U.Y.C. Mondsee“ von 1950 bis 1952 dokumentiert, die in einer musterbedruckten Schachtel aufbewahrt sind. 7 der Plaketten weisen ihre Gewinnerin als Mitglied der „Piratenklasse“ aus, eine wurde bei der „Lange[n] Wettfahrt“ erobert. Annemarie R. war meistens die einzige Frau, die an diesen Wettbewerben teilnahm.</p>
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