Archivgut Nachlass

Lore und Hajo S. NL 115

August 1939 bis März 2004

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: August 1939 bis März 2004
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Langenhagen bei Hannover in Deutschland</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 5 Haushaltsbücher</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Lore S. (geb. P.); geb. 1915 in Eisenach in Deutschland, gest. 1995 in Hannover in Deutschland

Schreiber: Hans-Joachim S.; geb. 1910 in Deutsch-Wilmersdorf bei Berlin in Deutschland, gest. 2008 in Hannover in Deutschland

Übergeberin: Ulrike H. (Tochter von Lore und Hajo S.), 2009



Lore S. (geb. P.) und Hajo (Hans-Joachim) S. heirateten im Juni 1939. Die 5 großformatigen Bände mit Aufzeichnungen über die Einnahmen und Ausgaben ihres Haushalts decken den Zeitraum von August 1939 bis März 2004 ab. Die von Lore S. seit 1939 etablierte Schreibpraxis wurde nach ihrem Tod 1995 von Hajo S. übernommen und weitergeführt. Neben den exakten finanziellen Aufzeichnungen sind vereinzelt Anmerkungen zu prägnanten Ereignissen notiert, etwa zum Verlauf des Zweiten Weltkriegs („Katastrophenangriff am 5.3. auf Chemnitz und Flucht nach Lichtenwalde“) im März 1945 oder: „Am 5. starb mein geliebtes Lorelein“ im August 1995. Den Büchern sind durchgehend Einlagen angefügt, zumeist Rechnungszettel oder Auflistungen, vereinzelt auch anderes wie etwa ein Brief von August 1945; zwischen Jänner 2001 und Dezember 2003 hat Hajo S. regelmäßig Kassenbons eingeklebt. Alle Bücher sind mit „Mit Gott!“ überschrieben.

Lore P. hatte die Höhere Mädchenbildungsanstalt in Chemnitz besucht, wo sie dann u.a. bei einer großen Baufirma im Chefsekretariat arbeitete. Nach der Heirat folgte sie ihrem Ehemann nach Langenhagen bei Hannover, wo 1942 ihre Tochter geboren wurde. Die spätere Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachten Lore S. wieder bei den Eltern in Chemnitz, hier wurde sie auch zum Kriegseinsatz verpflichtet. Hajo S. absolvierte nach der Oberrealschule das Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Hochschule in Berlin. Nach dem freiwilligen Arbeitsdienst in Gonsenheim am Rhein und dem Besuch der Reichpresseschule begann er 1934 seine berufliche Laufbahn als Redakteur und Schriftleiter bei verschiedenen Zeitschriften und Institutionen. Damit folgte er beruflich seinem Vater Arnold S. (1886-1943), der als Schriftleiter bei der Berliner Börsen-Zeitung beschäftigt gewesen war. 1941 wurde Hajo S. in den Wehrdienst eingezogen, wo er als Funker in der Ukraine sowie auf dem Rückzug der deutschen Truppen in Ungarn und Wien stationiert war. 1946 wurde er beim Niedersächsischen Amt für Landesplanung und Statistik angestellt, wo er von 1947 bis 1975 die Schriftleitung der Veröffentlichungen innehatte. Seit 1953 war er forschendes Mitglied der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens.



Der größte Teil des umfangreichen schriftlichen Nachlasses von Lore und Hans-Joachim S. ist im Stadtarchiv Dresden archiviert. Darin enthalten sind mehr als 2.000 Feldpostschreiben (1942-1945) sowie Korrespondenzen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.</p>
Anmerkung:
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