Hochschulschrift

Wissen begehren : Eine phänomenologisch orientierte Studie über die Bedeutung von Wissbegierde und Neu(be-)gierde für das Lernen

Verfasst von: Rathgeb, Gabriele
2017

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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Rathgeb, Gabriele
Jahr: 2017
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Begehren nach Wissen, die Hingabe und Leidenschaft für eine Sache oder ein Thema sind zentrale Voraussetzungen für das Lernen. Schulischem Lernen mangelt es oft an diesem Pathos; Lehrende verfallen nicht selten „unter dem Druck der Zeit und der Forderung nach Effizienz in die Attitüde ‚des Informierens‘“ (Meyer-Drawe 2012, 32), und auf der Seite der Lernenden stehen das Erledigen von Aufgaben und das Bestehen von Prüfungen im Vordergrund. Diese Dissertation geht deshalb der Frage nach, wie und als was sich das Begehren nach Wissen, die Wissbegierde und Neugierde in den Erfahrungen und erzählten Erinnerungen von Schülerinnen und Schülern zeigen, was dazu beiträgt, dieses Begehren zu wecken und was es verstummen lässt. Die Arbeit verortet sich in methodologischer Hinsicht im Bereich der empirischen qualitativen Erziehungswissenschaft, und zwar den Teilgebieten der Schulpädagogik und pädagogischen Lernforschung, und in theoretischer Hinsicht, aber auch hinsichtlich der methodologischen Begründung, in leibphänomenologischen Ansätzen im Anschluss an Merleau-Ponty, Waldenfels und Meyer-Drawe. Grundgelegt ist ein pädagogischer Lernbegriff, Lernen wird als „bildende Erfahrung“ verstanden (Meyer-Drawe 2008; 2010; Dewey 1916). Die aus einer theoretischen Spurensuche nach dem Begehren gewonnenen Erkenntnisse werden im zweiten Teil der Arbeit hinsichtlich ihrer Bedeutung für Schule und Lernen dargestellt, wobei der Frage nach dem Verständnis und der Bedeutung von Wissen angemessen Platz eingeräumt wird. Vignetten und Anekdoten, innovative Forschungsinstrumente, die von der Forschungsgruppe um die Innsbrucker Vignettenforschung (IVR) (Schratz et al. 2012; Schratz et al. 2013, 2014) entwickelt wurden, ermöglichen neue Einsichten in schulische Lernerfahrungen. Im dritten Teil der Dissertation werden in Vignetten und Anekdoten gefasste Erfahrungen von Schülerinnen und Schülern unter dem Blickwinkel des Begehrens nach Wissen gelesen. Dabei werden sowohl Hindernisse auf dem Weg zur Weckung und Kultivierung des Begehrens nach Wissen im schulischen Lehren und Lernen deutlich, als auch beeindruckende Spuren der Wissbegierde sichtbar. Abschließend werden Eckpfeiler und Wegweiser für begehrendes Lernen und Lehren sowie offene Fragen vorgestellt, die weitere Untersuchungen lohnenswert erscheinen lassen.
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Standort

GenderOpen Repositorium

Ein Repositorium für die Geschlechterforschung.
Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin