Hochschulschrift

„La Passion de la clarté.“ : die Entwicklung der Frauenfiguren in der Oper ‚Ariane et Barbe-Bleue‘ von Paul Dukas und Maurice Maeterlinck vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte des Librettos

Verfasst von: Klaus-Cosca, Barbara
2013
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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Klaus-Cosca, Barbara
Jahr: 2013
Sprache: Deutsch
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Die Oper „Ariane et Barbe-Bleue“ (Uraufführung 7. Mai 1907 in der Opéra-Comique Paris) von Maurice Maeterlinck und Paul Dukas weist mit der Protagonistin Ariane eine ungewöhnlich starke und selbstbewusste Frauenfigur auf, die entgegen allen Erwartungen und Konventionen gegen Verbote handelt, um die fünf gefangenen Ehefrauen Blaubarts zu befreien. Im Gegensatz zu anderen Frauenfiguren auf der Opernbühne des Fin de Siècle, wie beispielsweise Mélisande oder Salomé, wird sie nicht mit dem Tode bestraft, sondern geht nach ihrer Mission unversehrt von dannen. Maurice Maeterlinck gelang mit diesem Libretto und vor allem der Frauenfigur Ariane die Wende vom symbolistischen zum realistischen Theater. Paul Dukas sicherte sich die Vertonungsrechte für seine erste und einzige Oper, drängte Maeterlinck aber zu umfangreichen Änderungen am Libretto, die hier nachgezeichnet werden. Diese Arbeit untersucht den Entstehungsprozess des Librettos von den ersten Skizzen Maeterlincks 1898/1899 bis zur Endfassung des Textes der Orchesterpartitur (1907) und zeichnet den Einfluss Dukas’ auf die Konzeption des Librettos nach. Gleichzeitig werden die vorgenommenen Änderungen in Beziehung gesetzt zu Maeterlincks Dramenschaffen der Jahre 1890 bis 1902, die sowohl eine Entwicklung der Frauenfiguren als auch der Dramenkonzeption im allgemeinen aufweisen. Georgette Leblanc, Schauspielerin und Sängerin als auch Lebensgefährtin des Schriftstellers Maeterlinck, hatte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Entwicklung von Maeterlincks Frauenbild, dessen Entwicklung exemplarisch an den Dramen „Princesse Maleine“, „Aglavaine et Sélysette“ und „Monna Vanna“ nachgezeichnet wird. Die philosophischen Werke Maeterlincks („Le Trésor des Humbles“, „La Sagesse et la destinée“ und „Le Double Jardin“) bilden die theoretischen Grundlagen für Maeterlincks Werke und erlauben eine konkrete Verortung der Figur der Ariane innerhalb der Entwicklung des Frauenbildes Maeterlincks.The opera “Ariane et Barbe-Bleue“ (première May 7, 1907 at Opéra-Comique in Paris) by Maurice Maeterlinck and Paul Dukas features the protagonist Ariane, a very unusual strong and self-conscious figure of a woman that acts against all kinds of expectations and limitations to free the five captured wives of Bluebeard. Unlike other figures of women of fin de siècle opera like Mélisande (‘femme fatal’) or Salomé (‘femme fragile’) Ariane is not punished for disobedience, after she accomplished her mission she walks away. With the libretto of “Ariane et Barbe-Bleue” Maeterlinck managed to change his dramatic technique from symbolistic to realistic theatre. Paul Dukas acquired the rights to set the libretto to music for his one and only opera and urged Maeterlinck to change important parts of the piece. This dissertation in on the one hand side uncovering Dukas’ participation on Maeterlinck’s libretto that can be traced in the three different stages of the libretto from the first version (preserved only in German) in 1899 through the published ‘Theatre’ version (1901) to the printed text in the score of 1907. This changes will be put in relation to the development of Maeterlinck’s dramatic changes of the years 1890 to 1902, which include also the development of the figure of women in his dramas in general. Georgette Leblanc, singer, actress and 23 years companion of Maeterlinck had a great impact of Maeterlinck’s picture of women and its’ development that are examined in the theatre plays “Princesse Maleine”, “Aglavaine et Sélysette” and “Monna Vanna”. The theoretical basis of his theatre works can be found in Maeterlinck’s philosophical works (“Le Trésor des humbles”, “La Sagesse et la destine” and “La Doube Jardin”) that also places the figure of Ariane in the context of the development of his image of women.
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GenderOpen Repositorium

Ein Repositorium für die Geschlechterforschung.
Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin