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Modernisiertes Patriarchat? Von der heterosexuellen Liebe zwischen ‚Schlampen‘, ‚Prinzessinnen‘ und ‚(Nicht-)Rittern‘, wie sie Jugendliche erzählen

Verfasst von: Götsch, Monika
in: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
2015 , Heft: 1 , Band: 7 , 27–42 S.

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Einrichtung: GenderOpen
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Verfasst von: Götsch, Monika
In: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Jahr: 2015
Heft: 1
Band: 7
ISSN: 1868-7245
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Der Begriff des Patriarchats ist aus der Geschlechterforschung fast verschwunden, was jedoch mit dem Blick auf Erzählungen Jugendlicher über die Liebe fragwürdig erscheint. In Gruppendiskussionen und Einzelinterviews wird die Liebe von jugendlichen Real- und Berufsschüler_innen nicht nur als heteronormatives Projekt, sondern auch als patriarchales Projekt erzählt. Heterosexuelle Liebe braucht demnach die Hierarchie zwischen aktiven, dominanten Jungen (‚Rittern‘ und ‚Nicht-Rittern‘) und passiven Mädchen (‚Prinzessinnen‘ und ‚Nicht-Schlampen‘) ebenso wie scheinbar gleichberechtigte Aushandlungsprozesse. Verwiesen wird damit auf ein modernisiertes Patriarchat, das als gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis zwar widersprüchlich, aber dennoch weiterhin wirkmächtig ist.Modernized patriarchy? How adolescents narrate heterosexual love between “sluts”, “princesses” and “(non-)cavaliers” The concept of patriarchy has almost disappeared from gender studies. However, given how adolescents actually narrate love, this appears questionable. In group discussions and interviews adolescents talk about love not only as a heteronormative project but also as a patriarchal project. According to these narratives, heterosexual love needs a hierarchy between active, dominant boys (“cavaliers” and “non-cavaliers”) and passive girls (“prin- cesses” and “non-sluts”), as well as apparent- ly equal negotiation processes. These ideas can be interpreted as a reference to a modernized patriarchy which is inconsistent but in fact still remains effective as a form of social dominance.
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Eine Kooperation des Margherita-von-Brentano-Zentrum an der Freien Universität Berlin, dem Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität und zu Berlin und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschungan der Technischen Universität Berlin

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