Archivgut Nachlass

Maria E. NL 174

1908 bis 1925

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1908 bis 1925
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Linz in Oberösterreich, Salzburg-Stadt in Salzburg, Dornegg, Groß-St. Marein am Pickelbach, Haindorf, Maria Grün, Seckau, St. Kathrein, Stolzalpe, Vorau, Weinitzen und andere Orte in der Steiermark, Bregenz in Vorarlberg, Wien; Donostia-San Sebastián in Spanien (Baskenland); Düsseldorf, Ettal, Köln, Lindau, München, Oberammergau und Passau in Deutschland; Bayonne, Biaritz, Hendaye, Lourdes, Lyon, Paris, Toulouse, Trianon und Versailles in Frankreich; Einsiedeln, Genf (Genève/Geneva), Luzern und Zürich in der Schweiz; Vítkov-Klokočov (Glockersdorf) in der Slowakei (Mährisch Schlesien); Orte an der "Südfront"/Kriegsschauplätze im 1. Weltkrieg: Cépovan, Gorica (Görz) und Ljubljana (Laibach) in Slowenien (Krain) u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Reisetagebuch, Müttertagebücher): 4 Bände; Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Familienkorrespondenz, Feldpost aus dem 1. Weltkrieg): 1.270 Schreiben; Dokumente zur Schul- und Universitätslaufbahn: 2 Schulzeugnisse, 1 Promotionsanzeige; autobiografische Aufzeichnungen: Texte (Kontextinformationen, 21 Seiten); 25 Fotografien (in die Abschriften eingebunden); literarischer Nachlass: 17 Gedichte in Abschriften; (alles als Abschriften bzw. Scan)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Maria E. (geb. H.); 1890-1926, geb. und gest. in der Steiermark (Orte anonymisiert)

Schreiber/Adressat: Dr. Adolf E.; geb. 1885 in Nordböhmen, gest. 1952 in der Steiermark (Orte anonymisiert)

Übergeberin: Maria H. (Enkelin von Maria und Dr. Adolf E.), 2011



Maria E. (geb. H.) wuchs in einem bürgerlichen Umfeld in der Steiermark auf. Sie war ausgebildete Lehrerin und Klavierlehrerin, 1910 unternahm sie eine Ferienreise in die Schweiz, nach Frankreich und Spanien, die Sommer 1911 und 1912 verbrachte sie als Kinderfrau in Vítkov-Klokočov (Groß-Glockersdorf) in Mährisch Schlesien. 1913 heiratete sie den Rechtsanwalt und späteren Landespolitiker Adolf E., den sie 1908 bei einem Studentenverbindungsfest kennen gelernt hatte. Adolf E. war in Nordböhmen aufgewachsen und hatte in Prag und bis 1911 in Graz Jus studiert, 1919 eröffnete er eine eigene Rechtsanwaltskanzlei in einer steirischen Stadt. Maria E. brachte sieben Kinder zur Welt: 1913 die Zwillinge Adolf und Johannes, der kurz nach der Geburt starb, Heribert (1914-1920), Hedwig (geb. 1915), Karl (geb. 1917), Roswitha (1922-1924) und Imelda (geb. 1924). 1917 wurde bei Maria E. Tuberkulose diagnostiziert, zwischen Juli 1924 und Juli 1925 wurde sie in einem Sanatorium auf der steirischen Stolzalpe behandelt, sie starb 1926. 1928 heiratete Adolf E. in zweiter Ehe Marga T., von ihren gemeinsamen Kindern wurden ebenfalls vier erwachsen.

Der umfangreiche Korrespondenz- und Tagebuchnachlass von Maria E. liegt in Abschriften ihrer Enkelin Maria H. vor. Maria H. stellte zudem biografische Informationen, tabellarische Aufstellungen zur Familiengeschichte und den Scan einiger Porträtfotografien aus den 1910er- bis 1920er-Jahren sowie amtlicher Dokumente zusammen, etwa vom Zeugnis der "Musik-Bildungs-Anstalt für Clavierspiel und Compositionslehre des Jakob Stolz in Graz" für Maria E. (insgesamt 21 Seiten).

Die Korrespondenzen (595 Seiten Transkript) bestehen zum Großteil aus der Paarkorrespondenz von Maria E. (565 Schreiben) und Adolf E. (584 Schreiben) von 1908 bis 1925, die teilweise vollständig, teilweise in Auszügen abgeschrieben sind. Daneben liegen 29 Schreiben aus der Korrespondenz zwischen Maria E. und Adolf E. mit ihrer Schwieger-/Mutter Maria H. (1870-1848) vor, von April 1917 bis Juli 1925 sind weitere 19 Briefe des Sohnes Adolf (genannt Adi) E. (1913-1992) an seine Eltern und einige weitere Schreiben von verschiedenen Familienmitgliedern vorhanden. Die Korrespondenz von Maria und Adolf E. von Juli 1908 bis Dezember 1913 wurde von Maria H. (bis auf einige Schreiben in Gabelsberger Stenografie) vollständig transkribiert. Die Briefe dokumentieren die Entwicklung der Beziehung der beiden untereinander sowie innerhalb ihren jeweiligen Schwiegerfamilien. Die Korrespondenz von 1915 und 1925 wurde von Maria H. bisher zum Großteil transkribiert. Adolf E. war im Ersten Weltkrieg als Militärgerichtspraktikant u.a. in Ljubljana (Laibach), Cépovan und Gorica (Görz) stationiert. Von 1919 bis Anfang 1924 sind nur einzelne Schreiben in Auszügen vorhanden. Während der Zeit von Maria E.s Krankenhausaufenthalt 1924 und 1925 ist wiederum ein umfangreicher Briefwechsel mit ihrem Ehemann und ihrer Familie belegt, in dem u.a. der getrennt gelebte Alltag ausführlich thematisiert wird.

Von den Tagebüchern von Maria E. sind 4 Bände im Transkript vorhanden. Die Aufzeichnungen von Juli und August 1910 hat sie während einer (vermutlich von der katholischen Kirche organisierte) „Akademische[n] Ferienreise“ im südlichen Westeuropa geschrieben. Die weiteren Tagebücher wurden von Maria E. jeweils zur Geburt von drei ihrer Kinder anlegte und dokumentieren deren erste Lebensjahre. Den Band für ihren 1914 geborenen zweitältesten Sohn Heribert mit dem Titel „Nusserl. Tagebuchblätter eines Kinderfrühlings“ führte sie von Mai 1914 bis zu seinem Tod im April 1920. Das Tagebuch für Tochter Roswitha, die 1924 als 2-Jährige starb, beinhaltet Einträge von Dezember 1921 bis April 1923. Das Buch für ihre Tochter Imelda enthält Einträge von Juli 1923 bis kurz vor den Tod der Schreiberin. Wenn Maria E. von ihren Kindern getrennt war (etwa durch Fahrten nach Wien oder ihren Kuraufenthalt auf der Stolzalpe), verfasste sie die Tagebücher nach Briefberichten, die sie von ihren Verwandten erhalten hat.

Als Teil ihres literarischen Nachlasses sind die Abschrift von 17 Gedichten (23 Seiten) vorhanden, die Maria E. zwischen 1920 bis 1925 geschrieben und u.a. ihrem Ehemann oder ihren verstorbenen Kindern gewidmet hat.</p>
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