Archivgut Nachlass

Maria P. NL 190

April 1939 bis März 1943

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: April 1939 bis März 1943
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Orte: Schwechat bei Wien und verschieden Orte in Niederösterreich; Orte an der "Ostfront"/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: Stalingrad (Wolgograd) in der Sowjetunion u.a.

Quellentypen: Korrespondenz (Paarkorrespondenz/Feldpost im 2. Weltkrieg): 164 Schreiben; 45 Fotografien (z.T. als Scan); Weiteres: 1 Propagandabildchen (als Scan)

Zum Bestand: Schreiberin/Adressatin: Maria P.; 1924-1993, geb. und gest. in Schwechat in Niederösterreich

Schreiber/Adressat: Fritz W.; geb. 1922 in Schwechat in Niederösterreich, gest. 1942 in Stalingrad (Wolgograd) in der Sowjetunion

Übergeberin: Sabine P. (Nichte von Maria P.), 2011



Maria (genannt Mitzi) P. wuchs in Schwechat bei Wien auf, besuchte die Handelsaka-demie, seit ca. 1941 war sie bei der ÖBB im Sekretariat beschäftigt. Über eine ihrer Arbeitskolleginnen lernte sie deren Bruder Fritz W. kennen. Als er 1939 zum Reichsarbeitsdienst (u.a. in Niederösterreich) eingezogen worden war, hatte er sich gerade in der Aus-bildung zum Förster befunden. Als Soldat war er dann als Funker eingesetzt. Zum Jahresende 1942 starb er in Stalingrad (Wolgograd).

Aus der Korrespondenz von Maria P. und Fritz W. sind 164 Schreiben erhalten. Sabine P., die Nichte von Maria P., hat die die Sammlung nach dem Tod ihrer Tante am Dachboden von deren Haus gefunden. Einen Teil davon hat sie auch abgeschrieben. Der Großteil der erhaltenen Poststücke sind 149 Briefe, die Fritz W. an „Mein Lieb!“ Maria P. zwischen April 1939 und Weihnachten 1942 adressierte. In seinem letzten Brief am Christtag 1942 schrieb er: „Nun sind wir schon wieder bei diesen verfl… Urlaub angekommen. Vorläufig ist ja nicht daran zu denken, denn wir sind im Moment in Operationen verwickelt, die für den ganzen Ostkrieg entscheidend sein können. Aber Hoffnung habe ich ja doch, daß ich im Jänner fahren kann.“ Von Maria P. liegen nur jene 15 Schreiben vor, die als „unzustellbar“ an sie zurückgeschickt worden waren. Einer dieser Briefe von Jänner 1943 enthält je eine einseitige Nachricht von Maria P. an ihren „Liebling!“, von Fritz W.‘ Schwester Mina an „Mein lieber Perzl!“, von seiner Mutter an „Mein lieber Fritzi“ und von seinem Vater an „Mein lieber Fritzl!“.

Weiters vorhanden sind 13 Fotografien und eine beschriebene Bildpostkarte aus dem RAD mit verschiedenen Arbeitsszenen, Gruppenbildern und zwei Porträts von Fritz W. (u.a. als uniformierter Reiter auf einem Pferd) sowie ein NS-Propagandabildchen. In einem Brief von September 1942 sandte Fritz W. Maria P. 24 Fotografien mit Aufnahmen von der Ostfront. Zu sehen sind darauf u.a. abgestürzte Flugzeuge, Ruinen von Wohnhäusern nach Bombardements sowie eine Soldatenbeisetzung. 8 weitere Fotografien sind Porträts von Maria P. und Fritz W., teilweise in Zivilkleidung.

Anmerkung:
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
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Die Bestände können nach Vorlage des Forschungsvorhabens an vereinbarten Terminen eingesehen werden. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf der Website https://sfn.univie.ac.at unter Benutzung + Recherche.
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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