Archivgut Vorlass

Brigitta H. NL 219

1917-2008

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1917-2008
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Güssing (Németújvár/Novigrad) im Burgenland, Wien; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: Schirk (Szczyrk) in Polen (Oberschlesien) u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Aufzeichnungen in Buchform: 2 Poesiealben; Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Feldpost aus dem 2. Weltkrieg): 1 Schreiben (als Abschrift und Scan); Dokumente zur Schul- und Berufslaufbahn: 11 Schulzeugnisse, 2 Schulhefte, 5 Dienstzeugnisse u.a.; autobiografische Aufzeichnungen: 1 illustrierter Text (52 Seiten) (als Scan); 2 literarische Texte (56 Seiten als Abschrift und Scan bzw. gedruckt, 137 Seiten); Broschüre (2015) mit Film auf CD-Rom (29 Seiten); 50 Fotografien (49 als Scans); Weiteres: Brautkränzchen</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Brigitta H. (geb. C.); geb. 1939 in Wien

Übergeberin: Brigitta H., 2015 und 2017



Die Großeltern von Brigitta H. führten einen Bauernhof in Güssing (Németújvár/Novigrad) im Burgenland bzw. Ungarn. Die Großmutter Maria H. (geb. F., geb. 1889) lebte mit ihren Eltern eine Zeit lang in der Emigration in Chicago in den USA, war wegen der Heirat mit dem Wagnermeister und Landwirten Johann H. (1876-1956) aber wieder nach Europa zurückgekehrt. Von 1922 bis 1927 war Johann H. Abgeordneter im Burgenländischen Landtag. Das Paar hatte acht Kinder. Gisella C. (geb. H., 1917-2003), die Mutter der Übergeberin dieses Bestandes, war die zweitjüngste Tochter.

Gisella C. erlernte den Beruf der Schneiderin. Mitte der 1930er-Jahre lernte sie ihren späteren Ehemann Franz C. (1912-1945) kennen. Der Wiener war zu der Zeit als höherer Zollwachbeamter an der ungarischen Grenze eingesetzt. Sein Vater war Verwaltungssekretär gewesen. Wegen dessen Tod 1929 hatte Franz C. sein Jus-Studium aufgegeben und war in den Bundesheerdienst eingetreten. Ab 1934 stand er im Zolldienst, 1936 wurde er zur höheren Beamtenlaufbahn zugelassen.

Nach der Heirat 1938 lebte das Paar in Wien, wo 1939 ihre Tochter Brigitta H. geboren wurde. 1942 ging Gisella C. mit dem kleinen Kind zu den Eltern nach Güssing, wo 1944 ihr Sohn geboren wurde. Franz C. starb Anfang Jänner 1945 als Sicherheitspolizist in Szczyrk (Schirk) in Oberschlesien. Der letzte von ihm erhaltene Brief ist Teil der Erinnerungen. Gisella C. blieb mit ihren Kindern bis 1947 im Burgenland. Zurück in Wien arbeitete sie erst als Näherin in Heimarbeit, ab 1952 stand sie in verschiedenen Erwerbsarbeitsverhältnissen.

Die Lebensdaten der Vorfahrinnen und Vorfahren sind in dem von Brigitta H. zusammengestellten lebensgeschichtlichen Text (52 Seiten) dokumentiert. Belegt sind die Informationen zudem auch durch Auszüge aus amtlichen Dokumenten und 49 Fotografien aus dem Zeitraum von den 1900er- bis in die 1990er-Jahre.

Die Schul- und Berufslaufbahn von Brigitta H. ist u.a. anhand von 11 Schulzeugnissen (1946-1955), 2 Turn-Urkunden, je einer Urkunde zur Erstkommunion und zur Firmung, 5 Dienstzeugnissen als Buchhalterin (1957-1994) belegt. Aus ihrer Schulzeit liegen weiters ein Geografieheft mit maschingeschriebenen Einträgen und ein aufwändig gestaltetes Schnittzeichenheft sowie zwei Poesiealben (Einträge von 1949 bis 1950 sowie von 1952 bis 1955) vor.

Der literarische Text mit autobiografischen Anleihen "Die Mädchenjahre zweier Freundinnen. Ein Mädchenbuch von Brigitta C. Wien, den 19. Mai 1955" ist sowohl als Typoskript (Scan, 56 Seiten) als auch als PC-Abschrift (24 Seiten) vorhanden. Er handelt von den zwei Freundinnen Hilde und Irene aus Wien, ihren Erlebnissen während eines Schikurses, in den Ferien, am "ersten Ball" und mit jungen Männern. Nach dem Besuch der Handelsschule steht am Ende der fiktionalen Erzählung eine Doppelhochzeit.

Von Brigitta H.s tatsächlicher Heirat im Oktober 1961 sind ein Hochzeitsfoto und das Brautkränzchen übergeben worden. Aus 1963 liegt schließlich der kleinformatigen Kalender "Jahrbuch der Hausfrau" vor.

Autobiografische Texte enthalten auch die gedruckte Broschüre "Mein Penzinger Tagebuch. Oktober/November 2015" (mit einem Film auf CD-Rom, 29 Seiten), das im Rahmen eines Schreibprojektes entstanden ist, sowie der literarische Text "Ich denke immer an Dich" (Roman, 2006, gedruckt, 137 Seiten).



Die autobiografischen Texte sowie weitere Unterlagen von Brigitta H. sind Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen. Sie hat zudem zahlreiche Texte veröffentlicht.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
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Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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