Archivgut Nachlass

Dr. Josef Anton K. NL 81 II

ca. 1900-1970er-Jahre

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: ca. 1900-1970er-Jahre
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Mariazell in der Steiermark, Wien; verschiedene Orte in Frankreich und Italien; Mitrovica (Mitrovicë) im Kosovo; Brod (Bosanski), Daruvar (Daruvár, Daruwar), Opatija (Abbazia, Sankt Jakobi), Osijek (Osieka, Esseg), Virovitica (Verőce, Wirowititz, Varaviza), Vukovar (Vukovár, Wukowar) und andere Orte in Kroatien; Den Bosch ('s-Hertogenbosch) in den Niederlanden; Ruma in Serbien; verschiedene Orte in der Schweiz und Spanien; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg: ; Český Krumlov (Krumau) und České Budějovice (Budweis) in Tschechien ("Reichsprotektorat Böhmen und Mähren") u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Paarkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, Feldpost aus dem 2. Weltkrieg): 138 Schreiben; 53 Fotografien</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiber/Empfänger: Dr. Josef Anton K., geb. (vermutlich) 1909 in Osijek (Osieka, Esseg) in Kroatien, gest. 1992 in Wien

Übergeberin: Mag.a Maria K. (Tochter von Dr. Josef Anton K.), 2016



Dr. Josef Anton K. verbrachte seine ersten Lebensjahre in Sarajewo, wo sein Vater Josef Johann K. einen Posten als Bankangestellter innehatte. Beide Eltern waren aus Wien gebürtig, wohin auch die 43 Bild-Postkarten adressiert sind, die „Pepi“ in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts an Antonia „Tuny“ K. (geb. W., 1884-1969) aus verschiedenen Orten in Kroatien, dem Kosovo und Serbien u.a. geschrieben hat. Aus Sommer 1905 sind weiters 5 sehr lyrisch gehaltene Briefe aus der Zeit des Kennenlernens erhalten, adressiert an „Mein Ideal“ oder „Mein süsser Schatz, mein guter Engle!“, einer aus 1906. Josef Johann K. war künstlerisch begabt und kündigte der Familienerzählung nach selbst das Anstellungsverhältnis, Antonia K. verdiente dann den Lebensunterhalt für die 3köpfige Familie u.a. mit Näharbeiten. Aus ihrer Korrespondenz liegen des Weiteren 13 ab den 1940er Jahren mit „Bubi“ unterschriebene Postkarten ihres Sohnes Dr. Josef Anton K. von verschiedenen (Urlaubs)Orten in der Schweiz, Spanien, Italien und Frankreich vor. Zudem sind die Abzahlungsbestätigungen für ein Klavier aus 1923 sowie die Rechnung und Auftragsbestätigung für einen Schreibtisch aus 1929 erhalten. Von Antonia K.s späterem Lebensgefährten sind ein Brief und eine Portrait-Fotografie aus 1954 vor.

Dr. Josef Anton K. war als Jurist tätig. Als Kind hatte er sich nach dem Ersten Weltkrieg bei einer Pflegefamilie in die Niederlande aufgehalten. Der lange Kontakt mit ihren Mitgliedern ist durch in 21 Schreiben aus den 1940er und 1950er Jahren aus der Stadt Den Bosch (’s-Hertogenbosch) in Nordbrabant an den „Liebe[n] Herr Doktor“ belegt. In einem Schreiben wird dabei angedeutet, dass Dr. Josef Anton K. die Familie vor einem Bombenangriff gewarnt haben soll. Beigelegt sind zumindest 5 Portraitaufnahmen, auf einem Kuvert ist rückseitig der Entwurf einer Antwort notiert.

Von Dr. Josef Anton K.s Feldpost aus dem Zweiten Weltkrieg sind nur 2 Schreiben an die Eltern erhalten, sowie der Durchschlag einer „Neuaufstellung einer Division“ von „Stabszahlm. Wally“ aus Oktober 1943 und 42 Fotografien, v.a. Aufnahmen der Landschaft und von Gebäuden u.a. in Český Krumlov (Krumau) und České Budějovice (Budweis) in Tschechien. Aus späteren Jahren liegen 16 Urlaubsgrüße vor, die verschiedene Personen a
n "Familie Hofrat Dr. Josef K." geschickt haben.

Aus der Korrespondenz seiner ersten Ehefrau, der Kunstmalerin Hermine K. (geb. Greil, 1896–1987) sind 10 Urlaubspostkarten erhalten, von Maria K. (geb. Hack, persönliche Daten unbekannt), seiner zweiten Ehefrau, 5 Urlaubs-Postkarten, die sie 1959 aus Frankreich an ihre Familie in Wien geschrieben hat. Eine Postkarte aus Mariazell von 1960 dürfte Dr. Josef Anton K. an sie gerichtet haben.

Zum Bekanntenkreis der Familie K. gehörte die russische Ballerina, Choreografin und Stummfilmschauspielerin Vera Karalli-Chichkine (Vera Alexeyevna Karalli 1889-1972), die am Attentat an Grigori Rasputin (1869-1916) beteiligt gewesen sein soll. Im Nachlass befinden sich 4 Schreiben (auf Französisch), die sie in den 1960er Jahren von Howard Rothschild aus London erhalten hat, weiters 5 fotografische Aufnahmen von Ballettszenen, z.T. versehen mit Autogrammen.

Der Bestand enthält zudem noch mehrere lose Korrespondenzstücke.</p>
Anmerkung:
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Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
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Öffnungszeiten
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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