Archivgut Vorlass

Alida Zita T. NL 25

1882 bis 2000

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1882 bis 2000
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Geretsried in Deutschland; Braşov (Kronstadt) in Rumänien (Siebenbürgen); verschiedene Orte in der Sowjetunion</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (tagebuchähnliche Aufzeichnungen): 1 Band; Korrespondenz (Korrespondenz aus der Gefangenschaft u.a.): 15 Schreiben; 12 amtliche Dokumente; autobiografische Aufzeichnungen: Text (Broschüre, 75 Seiten); 52 Fotografien; (alles in Kopie/Broschüre)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Adressatin: Alida Zita T. (geb. E.); geb. 1916 in Braşov (Kronstadt) in Siebenbürgen in Rumänien, gest. 2018 in Rimsting in Deutschland

Schreiber/Adressat: Reinhold T.; geb. 1906 in Braşov (Kronstadt) in Siebenbürgen in Rumänien, Todesdaten unbekannt

Übergeberin: Alida Zita T., 2000



Alida Zita T. (geb. E.) wuchs in einer deutschsprachigen Fabrikantenfamilie in Braşov (Kronstadt) in Siebenbürgen in Rumänien auf. 1936 heiratete sie den Kaufmann Reinhold T., das Paar hatte drei Kinder. Im Jänner 1945 wurde sie ohne Angabe von Gründen von sowjetischen Soldaten festgenommen und in die UdSSR deportiert, wo sie als Zwangsarbeiterin bis Oktober 1948 interniert war. 1976 ging sie mit ihrer Familie von Rumänien nach Geretsried in Deutschland.

Alida Zita T. hat unter dem Titel „Die vierte von acht Orgelpfeifen“ im Eigenverlag eine 75-seitige Broschüre mit autobiografischen Aufzeichnungen herausgebracht. Darin beschreibt sie v.a. ihre Kindheit und Jugend in der großbürgerlichen Umgebung in Kronstadt, die Umstände und ihre Erlebnisse während der mehrjährigen Haft in der Sowjetunion (ohne konkrete Ortsangaben) und die Emigration. Die Broschüre beinhaltet ca. 40 Fotografien aus dem Zeitraum von 1882 bis 2000.

Aus der Zeit ihrer Inhaftierung liegen insgesamt 8 Korrespondenzstücke von Alida Zita T., zwei Fotografien und einzelne Dokumente ohne Zusammenhang vor, zwei amtliche Bescheide aus 1977 und 1978 betreffend ihre Entschädigungsansprüche.

Ihr Ehemann Reinhold T. befand sich als deutschsprachiger Rumäne ebenfalls mehrere Jahre in sowjetischer Haft. Von ihm sind 10 amtliche Dokumente (darunter Schulzeugnisse und verschiedene Personalausweise) vorhanden. Auf insgesamt 40 mit Maschine geschriebenen Seiten schildert er die Rückreise von der Sowjetunion nach Rumänien im Sommer 1947. Diese tagebuchähnlich gestalteten Aufzeichnungen sind die Abschriften von Briefen, die er an eine Bekannte geschrieben hat. Diese Frau hatte ihn auf seiner Reise unterstützt. Aus der Korrespondenz mit ehemaligen Mithäftlingen sind insgesamt 5 zwischen August 1978 und Mai 1981 verfasste Schriftstücke vorhanden.

Sowohl von Alida Zita T. als auch von Reinhold T. liegen kurze mit Maschine geschriebene Lebensläufe vor. Ein weiteres Stück Familiengeschichte ist anhand von zum Teil scherzhaft und in Reimen gestalteten Reden vorhanden, die Alida Zita T. zwischen 1976 und 2000 zu verschiedenen Anlässen vorgetragen hat.

Von ihrem Schwiegersohn Hans Gustav M., der in den 1970er-Jahren als politischer Häftling u.a. in Brasov (Kronstadt) inhaftiert war, liegt ein 5-seitiger Text vor, den er 1978 in den Südostdeutschen Vierteljahresblättern publiziert hat.



Die autobiografischen Aufzeichnungen von Alida Zita T. sind auch Teil des Bestandes der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen.</p>
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