Archivgut Nachlass

Stephanie W. NL 14 III

September 1913 bis August 1921

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: September 1913 bis August 1921
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Leoben und andere Orte in der Steiermark, Wien; Urlaubsorte: Opatija (Abbazia) in Kroatien, verschiedene Orte auf Sri Lanka; Orte an der Front/Kriegsschauplätze im 1. Weltkrieg: Rijeka (Fiume) in Kroatien u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Reisetagebuch, während dem 1. Weltkrieg geführtes Tagebuch, tagebuchähnliche Aufzeichnungen): 6 Bände; Aufzeichnungen in Buchform: 1 Einnahmen- und Ausgabenaufstellung; Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, Paarkorrespondenz, Feldpost aus dem 1. Weltkrieg, amtliche Korrespondenz, geschäftliche Korrespondenz): ca. 140 Schreiben; ca. 60 amtliche Dokumente; Dokumente zur Schul-, Universitäts- und Berufslaufbahn: 21 Schulzeugnisse, 2 Inskriptionsbestätigungen, 1 Dienstzeugnis; 22 Fotografien; Weiteres: Sammlungen von Fahrkarten, Rechnungen, Flugblättern, Mitgliedschaftsplankette des ÖGB, Bildpostkarten, Parten, Geschenkanhänger, 3 Druckwerke u.ä.</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Stephanie W. (geb. H.); 1897-1946, geb. und gest. in Wien

Adressat: Dipl. Ing. Wilhelm W.; 1893-1980, geb. und gest. in Wien

Übergeberin: Christine K. (Nichte von Stephanie und Wilhelm W.), 1996-2014



Die Wienerin Stephanie W. (geb. H.) arbeitete als Zahnarzthelferin. Anfang der 1920er-Jahre heiratete sie den Bauunternehmer und Gebäudeverwalter Dipl. Ing. Wilhelm W.. Ab 1927 war sie in der Firma tätig, die ihr Mann gemeinsam mit seinem Bruder Leopold W. (1891-1952) in Leoben in der Obersteiermark gegründet hat.

Ein Hauptteil im Nachlass sind Korrespondenzen aus den 1910er- bis 1940er-Jahren. Um die 80 Schreiben sind Teil der beidseitig erhaltenen Paar- und Feldpostkorrespondenz von Stephanie und Wilhelm W.aus dem Zeitraum von September 1917 und August 1921. Die Schreiben von Stephanie W. sind größtenteils in Gabelsberger-Kurzschrift verfasst und wurde mit einer blauen Schleife gebunden übergeben. Aus der Zeit von September 1913 bis Jänner 1917 sowie von den 1920er- bis 1960er-Jahren liegen weiters um die 60 Schreiben vor, die verschiedene Absender/innen an Stephanie und Wilhelm W.adressiert haben. 7 der Schreiben aus den 1920er-Jahren hat ihre gemeinsame Schwägerin Christine W. (1891-1975) verfasst.

Die 33 amtlichen Dokumente aus den 1890er- bis 1970er-Jahren sind Wilhelm W., Stephanie W. sowie deren Eltern und Großeltern zuzuordnen. Sie umfassen neben Geburts-, Tauf-, Trauungs- und Sterbeurkunden, Meldezettel, Staatsbürgerschaftsnachweise auch ein Sparbuch, ein Impfzeugnis und 4 Reisepässe. Zwei davon sind in den 1920er-Jahren für das Ehepaar Wolf gemeinsam ausgestellt worden. Von Wilhelm W.s schulischen, universitären und beruflichen Werdegang dokumentieren 23 Zeugnisse und Inskriptionsbestätigungen sowie ein Dienstzeugnis aus dem Zeitraum von 1899 bis 1919.

Die amtlichen Dokumente von Wilhelm W.zu seinem KFZ-Führerschein und Auto belegen den Zeitraum von den 1910er- bis 1950er-Jahren. Aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges sind u.a. Dokumente zur „Schutzpolizei“ und ein Korrespondenzstück bezüglich der Beschaffung von amtlichen Dokumenten aus 1943 erhalten, aus 1945 ein Passierschein der Österreichischen Freiheitsfront Gablitz.

Die im Nachlass erhaltenen 6 Tagebücher haben verschiedene Formate. Das früheste sind tagebuchähnliche Aufzeichnungen auf losen Zetteln, die von 1914 bis 1918 teilweise retrospektiv und dabei hauptsächlich in Kurzschrift und Versform verfasst wurden. Wer sie geschrieben hat, ist nicht restlos zu klären.

Die Reisetätigkeit von Stephanie und Wilhelm W.ist in drei Urlaubstagebüchern dokumentiert. 1931 ging es nach Opatija (Abbazia), worüber Stephanie W. auf 44 Seiten berichtet hat. Die Fahrt wird dabei genauso beschrieben wie die Eindrücke des Aufenthaltes: „Steil geht’s so hinauf sehr steil […] dabei der Regen, es war eine ganz gruselige Fahrt.“ (10. August 1931) „Es ist etwas ganz neues noch nie gesehenes für mich, ein mondäner Badeort“ (11. August 1931). Das Heft enthält des Weiteren kurze Angaben zu Ausflügen im Jahr 1932.

Das zweite Reisetagebuch hat Wilhelm W.1961 über eine „Frachterreise in die Nordlevante“ angelegt. Beigefügt ist eine 10-seitige Packliste. Das dritte dokumentiert eine Reise nach Sri Lanka. Die undatierte maschinenschriftliche Fassung enthält detaillierte stichwortartige Darstellungen: „½ 2h Weiterfahrt, Buddhatempel mit Verbindungtunnel nach N.E. (60 km) für die Pilger, damit sie nicht von den Tamilen überfallen werden. Der Gang wurde vermauert. Abends Resthouse Tissa, Zi. 21, im Zimmer 32° im Freien nach 18h 30°, Affen auf dem Baum im Garten und später fliegende Hunde Warntafel wegen Krokodile.“

Nicht klar zugeordnet werden kann das kleinstformatiges Tagebuch mit dem Titel „An Dich“, in das 1935 und 1936 datierte Liebesgedichte und -sprüche eingetragen wurden, sowie eine lose Sammlung von nicht datierten Notizen in Kurzschrift im Umfang von 85 Seiten.

Die insgesamt 22 erhaltenen Fotografien sind einerseits 10 teilweise in kleinen Lederhüllen aufbewahrte Portraitaufnahmen aus den 1920er-Jahren bis 1942. Neben Stephanie und Wilhelm W.sind darauf etwa ihre Hunde Lumpi und Jolly sowie weitere Familienmitglieder abgebildet. 12 Bilder sind kommerziell gefertigte Landschaftsfotografien.

Der Nachlass enthält weiters Dokumentensammlungen zu verschiedenen Themen. Die Einnahmen- und Ausgabenaufzeichnungen (vermutlich) von Wilhelm W.aus den 1910er-Jahren umfasst nur eine Seite. Die Rechnungen aus den 1920er- und 1930er-Jahren betreffen u.a. eine Gemeindewohnung. Von den Reisen des Ehepaares bzw. von Wilhelm W.ist eine Sammlung von Reiseunterlagen und Fahrkarten von den 1940er- bis 1970er-Jahren erhalten.

Die Mitgliedschaft von Stephanie und Wilhelm W.im Österreichischen Gebirgsverein wird durch 13 Mitgliedkarten und Ausweise, einer Mitgliedschaftsplankette und einem Schreiben über dessen Verleihung belegt, die den Zeitraum von 1921 bis 1971 abdecken. 5 Dokumenten und Korrespondenzstücken liegen bezüglich der Mitgliedschaft im Österreichischen Wirtschaftsbund von Wilhelm W.aus dem Zeitraum von 1945 bis 1946 vor

Die Sammlung von Flugblättern und Gesetzesblättern aus den 1930er- bis 1950er-Jahren haben u.a. Kundgebungen gegen Antisemitismus aus 1939 zum Thema. Daneben befinden sich 2 Druckwerke aus den 1930er- und frühen 1940er-Jahren („SOS Polizei“ und „Der Marschkompaß“), Parten, unbeschriebene Bildpostkarten, Geschenkanhänger und eine Ausgabe der Zeitschrift „Berg Zelte“ aus 1951 in dem vielfältigen Bestand.</p>
Anmerkung:
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c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
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