Archivgut Akte

Nachlass Ruth Schaumann

in: Nachlass: Schaumann, Ruth
1900 - 1975 , 0,1 Regalmeter

Weitere Informationen

Einrichtung: Archiv der deutschen Frauenbewegung | Kassel
In: Nachlass: Schaumann, Ruth
Bestell-Signatur: NL-P-58
Jahr: 1900 - 1975
Sprache: Deutsch
Beschreibung:

Biographische Daten: Ruth Schaumann wird am 24. August 1899 in Hamburg geboren und wächst mit zwei Schwestern und einem Bruder in der Garnisonsstadt Hagenau im Elsass auf, wo ihr Vater als preußischer Offizier stationiert ist. Aufgrund einer Scharlacherkrankung verliert sie im Alter von sechs Jahren ihr Gehör. Mit ihrer Kinderfrau Ida Goretzki wird sie nach Hamburg geschickt, um mit anderen gehörlosen Kindern Privatunterricht zu erhalten. Im Jahr 1917 zieht Ruth Schaumann nach München, um Modezeichnerin zu werden und Bildhauerei zu studieren. Sie besucht die Bildhauerklasse von Josef Wackerle an der Kunstgewerbeschule in München. Schaumann konvertiert zum katholischen Glauben und heiratet 1924 Friedrich Fuchs, der Schriftleiter der Zeitschrift "Hochland" ist. Bereits 1920 reüssiert sie mit einer literarischen Veröffentlichung. Das wesentliche Element ihrer literarischen, künstlerischen und bildhauerischen Werke bilden religiöse Themen und Figuren. Die Stadt München zeichnet Ruth Schaumann 1932 als erste Frau mit ihrem Literaturpreis aus. Ihr Mann wird aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus 1935 bei der Zeitschrift "Hochland" entlassen und auch einige Werke von Ruth Schaumann gelten als entartet. Sie entgeht aber insgesamt einem Veröffentlichungsverbot. 1948 stirbt Friedrich Fuchs, sodass Ruth Schaumann die gemeinsamen fünf Kinder alleine großzieht. 1959 wird sie mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet, 1960 mit dem Kogge-Ehrenring der Stadt Minden, 1964 mit dem Bayerischen Verdienstorden, 1974 erhält sie die päpstliche Auszeichnung Pro Ecclesia et Pontifice für ihre Verdienste um die Christliche Kunst und die Medaille "München leuchtet". Ruth Schaumann stirbt am 13. März 1975 in München. Quellen: https://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=118754173 (abgerufen Nov. 2023) und https://de.wikipedia.org/wiki/Ruth_Schaumann (abgerufen Nov. 2023)

Bestandsbeschreibung: Der vorliegende Nachlass stellt nur einen Teilnachlass Ruth Schaumanns dar. Weitere Teile liegen im Literaturarchiv Marbach (Signatur: A: Schaumann, Ruth) und der Großteil in der Monacensia im Hildebrandhaus in München (Signatur Rsch). Dort befindet sich auch der Nachlass ihres Mannes. Die ins AddF gelangten Unterlagen stammen von einem Bekannten von Ruth Schaumann, Artur Lutz, Oberregierungsrat aus Amorbach. Dementsprechend ist hier vor allem die Korrespondenz mit selbem (Postkarten, Karten und Briefe) sowie einer befreundeten Familie, Hildegard und Herbert Ferlau, vorhanden. Auf den Karten und Postkarten sind sämtlich künstlerische (Malerei, Holzschnitt, Scherenschnitt), bildhauerische und lyrische Werke von Ruth Schaumann abgebildet. Die vorhandenen Briefumschläge sind zwar originär aus dem Briefwechsel, dienten aber zuletzt als Sortierungselement und sind somit nicht immer den ursprünglichen Briefen zugeordnet. Inhaltlich enthält der Briefwechsel mit Familie Lutz überwiegend "Geschäftliches", also die Organisation von Lesungen, den Verkauf von Werken; der Briefwechsel mit Familie Ferlau enthält mehr "Privates" wie Ansichten über den Tod, das Leben, den Glauben, ihr Werk oder auch Alltagsschilderungen. Zusätzlich befinden sich noch - vermutlich von Artur Lutz gesammelt - 2 Zeitungsausschnitte sowie literarische Werke im Bestand. Die Laufzeit des Bestandes konzentriert sich auf die späten 1950er (1958) bis 1975. Wenn eine Postkarte ohne Adresse vorhanden ist, ist davon auszugehen, dass der Adressat Artur Lutz ist. Ein Großteil des Schriftwechsels wurde von Ruth Schaumann händisch geführt, ihre Schrift ist nicht leicht zu lesen. Ruth Schaumann unterzeichnete zum Teil mit dem Namen Amei, wie auch der Titel eines autobiografischen Werkes aufweist, sowie mit dem Namen Cor. Eventuell bezeichnet sie ihren Mann als "Clemens". Der Nachlass wurde im Rahmen eines Praktikums im November 2023 von Maria Horn, Archivreferendarin am Hessischen Staatsarchiv Marburg, verzeichnet. Nutzungsbedingungen: Das Archivgut, das im Archiv der deutschen Frauenbewegung verwahrt wird, kann 30 Jahre nach Schließung der Unterlagen benutzt werden, soweit dem nicht gesetzliche Vorschriften entgegenstehen. Die Sperrfristen können unter bestimmten Bedingungen auf Antrag verkürzt werden. Siehe hierzu: Benutzungsordnung des AddF.
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Standort

Archiv der deutschen Frauenbewegung

Gottschalkstraße 57
34127 Kassel
Telefon: +49 (0)561 989 36 70
Öffnungszeiten
Di - Do 11.00 - 17.00 Uhr
und nach Vereinbarung

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