Buch Monografie

Bulgarische und rumänische Frauen in der Prostitution : das Beispiel Wien

Verfasst von: Geißler, Corinna
2014 , 99 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Geißler, Corinna
Jahr: 2014
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Diese Diplomarbeit befasst sich mit verschiedenen Erklärungsfaktoren für die Migration von Frauen aus Bulgarien und Rumänien in die Prostitution in Wien. Den theoretischen Rahmen für diese Arbeit bilden verschiedene Migrationstheorien, wie die Pull- und Push-Faktoren, die Theorie des dualen Arbeitsmarktes, Migrationsnetzwerke und die These der Autonomie der Migration. Für die Analyse wurden sechs ExpertInneninterviews mit Schlüsselpersonen aus Beratungsstellen oder zuständigen offiziellen Stellen geführt. Gesellschaftliche und auch individuelle Armut haben einen großen Einfluss auf den Migrationswunsch. Häufige Merkmale der migrierenden Frauen sind ein niedriger Bildungsgrad, Analphabetismus, die Herkunft aus dysfunktionalen Familiensystemen oder die Zugehörigkeit zu der ohnehin marginalisierten Roma-Minderheit. Der Migrationsprozess geschieht entweder innerhalb migrantischer Netzwerke oder mithilfe von Personen, die sich darauf spezialisiert haben, Frauen nach Österreich zu bringen und dafür hohe Kosten verrechnen. Als Pull-Faktoren spielen der Wohlstand in Westeuropa, die geographische Nähe Wiens zu Osteuropa, die Anonymität der Großstadt, sowie die Legalität und der Zugang zu Prostitution eine entscheidende Rolle. Die Rolle der Nachfrage als Pull-Faktor wird unterschiedlich interpretiert. Der fehlende Arbeitsmarktzugang für Rumäninnen und Bulgarinnen bis zum 31.12.2013 erzeugte eine gewisse Selektion, da die Notwendigkeit einer Beschäftigungsbewilligung eine zusätzliche Hürde darstellte, die es im Zugang zur Prostitution nicht gibt. Größere Hindernisse sind häufig die mangelnden Deutschkenntnisse und das Fehlen von adäquaten Ausbildungen. Die Diplomarbeit kommt zu dem Schluss, dass sowohl in Österreich als auch in den Herkunftsländern gesamtgesellschaftliche Veränderungen notwendig sind, um Alternativen und wirkliche Wahlmöglichkeiten zu schaffen.
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