Buch Monografie

"Wir haben viele ausländische Schwestern" : voluntouristische Begegnungen aus der Sicht südindischer Gastfamilien

Verfasst von: Groiss, Cornelia
Wien: 2016 , 103 S.

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Einrichtung: Frauensolidarität | Wien
Verfasst von: Groiss, Cornelia
Jahr: 2016
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
Diese Arbeit beschäftigt sich mit südindischen Gastfamilien im Kontext von internationalem Freiwilligentourismus. Postkoloniale Kritiker_innen machen auf die (Re-)Produktion von Ungleichheit zwischen den Akteur_innen von sogenanntem Voluntourismus zu Ungunsten der Bereisten aufmerksam. Dagegen wird nun die Perspektive der Host Communitys in den Fokus gerückt, was ihre Position in den Diskursen stärken soll. Die engen Verbindungen zwischen Gastfamilien und Freiwilligentourist_innen bergen ein Potenzial der Überwindung von kolonialen Strukturen und Othering. Dies wird auch denkbar durch ein Verständnis von Identität als einen Prozess, in dem Hybridität entstehen kann. Cornelia Groiss fragt einerseits nach Möglichkeiten der Handlungsmacht von Gastfamilienmitgliedern sowie nach Differenzierungsprozessen in diesem Kontext. Die Basis der Bearbeitung stellen Interviews dar, die im südindischen Karnataka mit 18 Gastfamilien im Sinne der Grounded Theory Methodologie durchgeführt wurden. Aus diesen Gesprächen ergaben sich vier Hauptkategorien: Essen, Mobilität, Wohnen und Sprache/Bildung. Gastfamilienmitglieder drücken ihre Agency aus, indem sie Regeln des Zusammenlebens aufstellen, etwa in Bezug auf Essenspraktiken, Sauberkeit und Kleiderordnungen. Entsprechend traditioneller geschlechtlicher Zuordnungen zu privaten bzw. öffentlichen Sphären üben Frauen ihre Handlungsmacht eher im Bereich des Hauses aus. Männer hingegen strukturieren stärker das außerhäusliche Leben. Das Beherrschen einer gemeinsamen Sprache (meist ist es Englisch) kann den beidseitigen Nutzen aller Beteiligten fördern und Differenzen abbauen. Kritisch ist zu bemerken, dass diese Chance nur Familien(-mitgliedern) offen steht, die gewisse Voraussetzungen erfüllen können. Dadurch geschieht ein Othering von bestimmten Personengruppen wie etwa Älteren, schlecht Ausgebildeten und sozial Niedriggestellten.
Anmerkung:
Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
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