Archivgut
Bestand
Archiv Bernische Haushaltungsschule Worb / Kurszentrum Sonnhalde
1884-2005
Weitere Informationen
Einrichtung: | Gosteli Archiv | Bern |
---|---|
Jahr: | 1884-2005 |
Beschreibung: | |
Verwaltungsgeschichte / Biographie: Die Bernische Haushaltungsschule in Worb wurde 1886 auf Initiative der Ökonomisch-Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG) als Genossenschaft gegründet. Hauptteilhaber war die OGG, die in der Folge neben dem Kanton Bern, der Gemeinde Worb und den Kursgeldern der Schülerinnen den wichtigsten Beitrag zur Finanzierung der Schule leistete. Aus den Reihen der OGG wurde auch die Schuldirektion rekrutiert. Die zunehmende Trennung von Haushaltsführung und Erwerbsarbeit, die Festlegung der Frauen auf häusliche Pflichten und die wachsenden Bestrebungen zur Professionalisierung der Haushaltsführung in den bürgerlichen Haushalten im 19. Jahrhundert führten zu einem wachsenden Bedarf an profunden Haushaltskenntnissen und dementsprechend auch nach Ausbildungsplätzen. Die Haushaltsschule Worb strebte nicht nur die Vermittlung praktischer Kenntnisse und Fertigkeiten zur Führung eines bürgerlichen Haushalts an, sondern wollte auch einen Beitrag leisten an die Gewöhnung der jungen Frauen an das häusliche Leben überhaupt. Die ersten Kurse der im Internatsbetrieb geführten Schule beinhalteten die Fächer Haushaltsführung, Kochen, Handarbeiten, Gartenpflege, Hühnerzucht, Naturkunde, Gesundheitslehre, Sittenlehre, Musik und Literatur. Neben der Schulleiterin, die den Hauptteil der Ausbildung selber durchführte, unterrichteten zusätzlich Ärzte, Lehrer und Pfarrer aus der Umgebung, später u. a. auch die Agronomin Lily Brugger- Blanc. Die zunächst im Neu-Schloss Worb untergebrachte Schule zog 1898 in das Herrenhaus Sonnhalde in Worb. Der Auf- und Ausbau der bäuerlichen Hauswirtschaftsschulen an den landwirtschaftlichen Schulen Schwand und Waldhof konkurrenzierte die Haushaltungsschule Worb schon in der Zwischenkriegszeit. Mit der Zeit wurden die landwirtschaftlichen Fächer wie Hühnerhaltung in Worb aufgegeben. Doch auch die Konzentration auf „bürgerliche“ Kreise konnte die Schule nicht retten. Wegen stark rückläufiger Schülerinnenzahlen und betriebswirtschaftlichen Schwierigkeiten stellte die Genossenschaft 1990 den Betrieb der Haushaltungsschule ein und funktionierte das Schulgelände zu einem Kurs- und Beratungszentrum um. Das Kurszentrum Sonnhalde initiierte 1991 im Rahmen der Sondermassnahmen des Bundes zugunsten der beruflichen Weiterbildung (WBO) das Projekt „Arbeitsplatz Familie – Arbeitsplatz Beruf“ und führte in der Folge Kurse, Veranstaltungen und Beratungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer sowie für weitere Interessierte durch. Es wurden wissenschaftliche Grundlagen für den individuellen Nachweis und die berufliche Anerkennung von ausserberuflich entwickelte Kompetenzen erarbeitet und bereitgesellt. Mit Publikationen, Referaten und Medienbeiträgen wurde Öffentlichkeitsarbeit zur Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet. 1997, nach Abschluss der WBO wurde das Projekt Sonnhalde Worb, über die Finanzhilfen nach dem Gleichstellungsgesetz, vom Bund finanziell unterstützt.2001 wurde das Kurszentrum Sonnhalde Worb liquidiert und das Haus von der OGG übernommen. Das Projekt Sonnhalde Worb fusionierte 2002 mit der Beratungsstelle Familien- und Erwerbsarbeit Luzern zur Deutschschweizer „Fachstelle UND Familien- und Erwerbsarbeit für Männer und Frauen“. |
|
Gesamten Bestand von Gosteli Archiv anzeigen | |
Datensatz im Katalog der Einrichtung anzeigen |
Kontext
wird geladen...