Archivgut Nachlass

Theresia H. NL 46 II

April 1947 bis April 1959

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: April 1947 bis April 1959
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Pigeon in den USA</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Korrespondenz (Familienkorrespondenz, Korrespondenz aus der Emigration): 1 Schreiben; 1 amtliches Dokument; Weiteres: 1 Zeitungsausschnitt</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Adressatin: Theresia H.; persönliche Daten unbekannt

Übergeberin: Elfriede P.-B. (Cousine von Theresia H.), 2006



Theresia H. (geb. H.) ist in Wien Ottakring aufgewachsen. Sie besuchte eine Handelsschule und arbeitete im Bürobereich. Bei einer Tanzveanstaltung im Lokal "Grüner Baum" auf der Lerchenfelderstraße lernte sie den US-amerikanischen Besatzungssoldaten Gebhard H. kennen. Im April 1947 folgte sie ihm nach Pigeon in Michigan in den USA. Die Überfahrt wurde vom Bräutigam organisiert und auch bezahlt.

Unmittelbar nach ihrer Ankunft schrieb die junge Frau einen 12-seitigen Brief an ihre Eltern, in dem sie ihre Eindrücke der Überfahrt ausführlich schilderte, die Mutter beschwichtigte und sich nach der Reaktion der Umgebung auf ihre Emigration erkundigte.: "Meine lieben Eltern! Gestern ungefähr {um ½ 5 h abends} bin ich hier in Pigeon gelandet. Die Reise von New-York bis Detroid war im Zug, bequeme Polstersitze, nicht so wie zur Zeit in Österreich. Habt Ihr schon mein Telegramm bekommen? Gebi hat mich in New-York rechtzeitig abgeholt. Die Flugzeugfahrt war über den Ozean recht bewegt, 8 Stunden ohne Zwischenlandung, war gerade in der Nacht. (…) Das eine weiß ich heute schon, vergessen werd ich Euch nie, und ich will auch Euch alles {Gute} irgendwie vergelten, das Ihr mir für mich getan habt, Gebi hilft mir dabei. Bussi Resi." Der Brief steckt in einem Umschlag, der mit Mai 1950 gestempelt ist.

Auf einem undatierten und nicht zitierten Ausschnitt aus einer US-amerikanischen Zeitschrift mit dem Titel "Three Huron War Brides Become Citizens oft he U.S." ist "Mrs. Gebhard H." neben einer ehemaligen Französin und einer ehemaligen Deutschen bei der Verleihung der US-amerikanischen Staatsbürgerinnenschaft abgebildet.

Aus 1959 liegt schließlich eine Vollmacht vor, in der Theresia H. ihre Rechtsnachfolge in Europa klärt.

Nach Theresia Heins Ankunft in Michigan musste das Paar binnen sechs Monaten heiraten. Gebhard Heines Eltern waren ihrerseits aus Deutschland in die USA ausgewandert, als er noch ein kleines Kind gewesen ist. Er übernahm dann das Architekturbüro des Vaters. Theresia und Gebhard H. Paar sprachen zeitlebens Deutsch miteinander, ihre beiden Kinder dann nur noch Englisch.



Autobiografische Texte von Elfriede P.-B. sind Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen.</p>
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