Archivgut Vorlass

Maria F. NL 75 II

Jänner 1936 bis November 1949, 1967, 1990-2004

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Jänner 1936 bis November 1949, 1967, 1990-2004
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Grimmenstein und Kritzendorf in Niederösterreich; Föhrenwald und Rain am Lech in Deutschland; Montreal in Kanada; Gevaren und andere Orte in den Niederlanden; unbestimmbare Orte an der "Ostfront" und "Westfront"/Kriegsschauplätze im 2. Weltkrieg u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Tagebuch zum Ende des 2. Weltkriegs): 1 Band; Aufzeichnungen in Buchform: 1 Erinnerungsbuch, 9 Taschenkalender; Korrespondenz (Feldpost aus dem 2. Weltkrieg, Korrespondenz von Flak-Helferinnen, Paarkorrespondenz, Freundinnenkorrespondenz, Freundschaftskorrespondenz, Familienkorrespondenz): ca. 1.100 Schreiben; ca. 10 amtliche Dokumente; 239 Fotografien (tw. in 2 Fotoalben); Weiteres: Sparbuch</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin/Empfängerin: Maria F. (geb. K., geschiedene C.); 1923- 2012, Kritzendorf in Niederösterreich

Übergeber/innen: Maria F., 2005 sowie Roman Stani-F. (Sohn von Maria F.), 2014 und 2017



Der von Maria F. (geb. K., geschiedene C.) übergebene Bestand umfasst gut 1.100 Briefe, die sie während des Zweiten Weltkriegs und in der unmittelbaren Nachkriegszeit von mehr als 30 unterschiedlichen Absenderinnen und Absendern erhalten hat. Die Schreiben dokumentieren einerseits Erlebnisse von Flak (Fliegerabwehrkanonen)-Helferinnen und von Soldaten im Kriegseinsatz sowie andererseits die Lage der in Großstadtnähe lebenden Bevölkerung in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Gleichzeitig belegen sie ein großes soziales Netzwerk von Freundinnen und Freunden.

Ein großer Teil der Korrespondenzen (ca. 500 Schreiben) ist Feldpost, die Maria F. von zahlreichen Freunden und Bekannten erhalten hat. Einige dieser Briefwechsel wurden über mehrere Jahre aufrechterhalten. 165 Schreiben (August 1939 bis April 1946) wurden von elf Kolleginnen der Flak-Hilfe an Maria F. adressiert. In einem aus wenigen Seiten bestehenden Erinnerungsheftchen werden einzelne dieser Frauen humoristisch in Reimen vorgestellt. Maria F., die vor dem Zweiten Weltkrieg Eisenbahnangestellte gewesen war, hatte als Flak-Helferin die Position einer Fernsprecherin inne. Einzelne der Korrespondenzen wurden von ihr geordnet und mit Zierbändern geschnürt aufbewahrt. Darunter u.a. 250 Schreiben von den Eltern und der Schwester (November 1942 bis 1946). Aus den Monaten Jänner bis April 1945 liegen 49 Schreiben vor, die Maria F. (v.a. von verschiedenen Orten in Deutschland aus) an die Familie geschrieben hat. Ein weiteres Konvolut von 100 Schreiben ist die von ihr zwischen Jänner und September 1944 geführte Korrespondenz mit ihrem damaligen Verlobten. Die 25 darin enthaltenen von ihr geschriebenen Briefe wurden zurückgesandt, nachdem der Empfänger im August 1944 als Soldat an der Westfront getötet worden ist.

Die Ausbildungs-, Kriegsdienst- und Berufstätigkeits-Zeiten von Maria F. sind auch durch etwa 10 verschiedene amtliche Dokumente belegt, u.a. vom Österreichischen Staatsarchiv und der Versicherungsanstalt für Eisenbahner.

9 kleinformatige Taschenkalender aus 1936 bis 1943 wurden von Maria F. in stenografischer Schrift geführt, von März bis Juli 1945 sind zudem Tagebuchaufzeichnungen erhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich Maria F. als Schneiderin selbstständig. Sie war in erster Ehe mit einem Handelsangestellten verheiratet und wurde Mutter eines Sohnes. Von ihren gemeinsamen Schriftstücken sind zahlreiche Gratulationsschreiben erhalten, aus September bis November 1949 liegen u.a. 33 Briefe vor, die Maria F. mit ihrem Ehemann gewechselt hat. Von ihm ist zudem ein Sparbuch mit Einträgen von November 1940 bis April 1947 vorhanden. Nach der Scheidung in den 1950er-Jahren heiratete Maria F. erneut und wurde Mutter eines zweiten Sohnes und einer Tochter. Aus späteren Jahrzehnten sind einzelne Schriftstücke erhalten, u.a. ein Brief des ältesten Sohnes aus 1967 von einem Besuch bei der Tante in den Niederlanden sowie einzelne Schreiben aus der Korrespondenz mit einer Freundin aus Montreal, die bis 2004 reichen.

Der Fotografiebestand umfasst 239 Bilder, die in zwei Alben sowie auch lose übergeben wurden. Ein nur zum Teil befülltes Album enthält Bilder aus der Zwischenkriegszeit (Firmung, Baden etc.), die meisten Bilder in dem zweiten Album datieren aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Dabei handelt es sich um Portraits von Maria F. (tw. in Uniform) und zahlreichen anderen Personen, um Soldaten-Szenen, Bilder aus einem RAD- oder Flak-Lager, Freizeitbeschäftigungen, Baden etc.</p>
Anmerkung:
Aus Datenschutzgründen werden in diesem Online-Verzeichnis alle Nachnamen abgekürzt angegeben. Die mit den Übergeber/innen der Bestände jeweils vertraglich vereinbarte Verwendung der Namen ist bei der Recherche vor Ort abzuklären.
Gesamten Bestand von Sammlung Frauennachlässe anzeigen

Standort

Sammlung Frauennachlässe
c/o Institut für Geschichte, Universität Wien

Universitätsring 1
1010 Wien
Telefon: +43 (0)1 4277 408 12
Öffnungszeiten
Die Benutzung der Bestände erfolgt nach vorangegangener Terminvereinbarung und Vorlage des Forschungsvorhabens.
Benutzungszeiten, für die ein Termin vereinbart werden kann, sind Mi & Do 11.00 - 17.00 Uhr bzw. auf Anfrage (per Mail oder telefonisch).
Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

Ich stimme der Nutzung von Google Maps zu.

Ähnliche Einträge