Archivgut Nachlass

Lucia D. NL 83 III

1916 bis 2000

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1916 bis 2000
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Eggenburg in Niederösterreich, Mariazell in der Steiermark; Brelitz, Ochtendung, Würzburg und andere Orte in Deutschland; Gironde, Lourdes, Versailles und andere Orte in Frankreich; Bielsko-Biała (Bielitz), Kraków (Krakau), Sanok (Sonik, Saanig) und andere Orte in Polen; Hranice na Moravě (Mährisch Weißkirchen) in Tschechien; Sambir (Sombor) in der Ukraine u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (tagebuchähnliche Aufzeichnungen, Müttertagebuch, Tagebuchaufzeichnungen zum Ende des 2. Weltkriegs): 2 Bände; 1 amtliches Dokument; autobiografische Aufzeichnungen: 1 Text, 2 Familienchroniken (insgesamt 283 Seiten); 111 Fotografien (größtenteils in 1 Fotoalbum); Weiteres: Adelsernennungsdekret in großformatigem Holzschuber</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Lucia D. (geb. von H.); geb. 1916 in Wiener Neustadt in Niederösterreich, gest. 2002 in Eggenburg in Niederösterreich

Übergeberin: Gertrude D. (Schwiegertochter von Lucia D.), 2007



Der Vater von Lucia D. (geb. von H.) war Beamter in einer niederösterreichischen Kleinstadt, die Mutter kam aus einer Kaufmannsfamilie. Als Lucia D. mit 17 Jahren Mutter wurde, war sie mit einer Reihe von Restriktionen von Seiten ihrer Familie und der Umgebung konfrontiert. Franz D. (1913-1973), der Vater ihres Sohnes, war Angestellter der Gemeinde Wien. Nach der Heirat 1937 lebten sie in Eggenburg im östlichen Weinviertel, wo Franz D. ein Jugendheim verwaltete und Lucia D.s zweiter Sohn geboren wurde. Sie betreute viele Jahre ihre bettlägerige Mutter, bewirtschaftete einen großen Garten und war bis ins hohe Alter als Organistin und Oblatin für den Redemptoristen-Orden in Eggenburg tätig. Ihre Schwester Hilda (von) H. war kaufmännische Angestellte und in denselben kirchlichen Zusammenhängen aktiv.

Von Lucia D. sind tagebuchähnliche Aufzeichnungen (April 1933 bis Juli 1955) erhalten. Sie hat das Buch anlässlich der Geburt ihres ersten Sohnes Gerhard begonnen, vorerst sind (auf 4 ½ Seiten) auch ausschließlich Stationen der Entwicklung ihres Kindes darin festgehalten. Es folgen die Beschreibung ihrer Hochzeit 1937 und Aufzeichnungen über ihren zweiten Sohn. Im Folgenden dokumentiert Lucia D. die Berufskarriere des Ehemannes und der Söhne, das Buch beinhaltet auch einzelne Einlagen.

Ihre Erinnerungen an das unmittelbare Kriegsende in Eggenburg hat Lucia D. auf 43 Seiten in Tagebuchform in ein kleinformatiges Schulheft (Aufschrift „D. Gerhard“) eingetragen. Der Text umspannt den Zeitraum von 5 Wochen im Frühsommer 1945 und liegt als vollständige Abschrift von Gertrude D., der Schwiegertochter von Lucia D., vor.

Von Juni 1955 bis Jänner 2000 hat Lucia D. schließlich zwei von ihr so genannte „Familienchroniken“ geführt. Hier listet sie Ereignisse innerhalb ihrer und der Familien ihrer beiden Söhne auf und illustriert diese anhand zahlreicher Einlagen (Zeitungsausschnitte, 3 Fotografien von 1916 bis 1959, Einladungen, Postkarten u.ä.). Die Chroniken (60 und 180 Seiten) sind in einem kleinformatigen Schulheft bzw. einem Jahreskalender eingetragen. Daneben liegen drei Porträtfotografien von Familienmitgliedern vor.

Die Ernennung von Johann H., einem Vorfahren von Lucia D., zum Adeligen „von Aspernburg“ aus 1822 ist in einem aufwändigen, großformatigen Buch eingeschrieben. Dieses wurde samt Holz-Behältnis als Leihgabe in die Sammlung Frauennachlässe aufgenommen.

2016 wurde als Nachtrag ein Fotoalbum von Franz D. übergeben. Dieses enthält 108 Bilder vom aus seiner Zeit als Soldat im Zeitraum von 1938 bis 1943. Motive sind Aufnahmen von der Front und der Etappe in Frankreich und Polen, alltägliche Szenen aus dem Soldatenleben, Geschütze sowie zerstörte Dörfer sowie die jüdische Zivilbevölkerung in Polen. Der Großteil der Fotografien ist beschriftet und datiert. Das Steckalbum wurde von Gertrude D., der Schwiegertochter von Franz D., im Nachhinein zusammengestellt und mit „Opi Krieg“ beschriftet.</p>
Anmerkung:
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Sammlung Frauennachlässe
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Universitätsring 1
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Öffnungszeiten
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Die erste Sichtung der Quellen erfolgt in den Räumlichkeiten der Sammlung Frauennachlässe. Für die spätere Bearbeitung ist eine Aufstellung der Materialien in der Fachbibliothek für Geschichte möglich.

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