Archivgut Vorlass

Dr.in Hedwig S. NL 85

1828 bis 1950

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: 1828 bis 1950
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Attersee in Oberösterreich, Wien</p>
<p><b>Quellentypen: </b>Tagebuch (Jugendtagebücher, während dem 2. Weltkrieg geführte Tagebücher): 2 Bände (in Kopie); autobiografische Aufzeichnungen: Texte (ca. 50 Seiten); ca. 120 Fotografien (in 2 Fotoalbum) (als Scan)</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Dr.in Hedwig S. (geb. Z.); geb. 1930 in Wien

Übergeberin: Dr.in Hedwig S., 2007



Mit 12 Jahren begann Dr.in Hedwig S. (geb. Z.) damit, ein Tagebuch zu führen. Ihre Großmutter hat anlässlich ihres 82. Geburtstages allen drei Enkeltöchtern ein Tagebuch geschenkt. Das erste der beiden (in Kopie) vorliegenden Bücher wurde zwischen 18. Februar 1942 und 31. August 1944 beschrieben. Das zweite Buch war von der Großmutter eigentlich Hedwig S.s jüngster Schwester Dorli geschenkt worden. Da diese es aber nach einem einzigen Eintrag nicht mehr in Gebrauch hatte, wurde es von der älteren Schwester übernommen. Die Einträge in diesem Tagebuch reichen vom 1. September 1944 bis zum 31. Dezember 1945. Beide Bücher umfassen 156 Seiten und sind jeweils voll beschrieben. Augenscheinlich ist dabei das zunehmend winzige und kaum leserliche Schriftbild, das die Schreiberin im Laufe des ersten Tagebuches entwickelt hat. Einem Kommentar im zweiten Tagebuch zufolge wollte das Mädchen dadurch Papier sparen.

Hedwig S. wuchs in bürgerlichen gut situierten Wiener Verhältnissen auf. Ihr Vater, Dr. Erich Z. (1893-1978), war Primarius im Wiedener Krankenhaus. Die Familie ihrer Mutter, Dr.in Rosina Z. (geb. K., 1900-1986), besaß eine Textilfabrik in Sliwen in Bulgarien. Das Paar hatte sich während des gemeinsamen Medizinstudiums kennen gelernt. Familie Z. lebte in einer Wohnung im 1. Bezirk nahe dem Wiener Rathaus, bis 1938 hat Rosina Z. ihre drei Töchter dort selber unterrichtet.

Zwischen 1943 und Dezember 1945 wohnte Hedwig S. mit ihrer Mutter, den Schwestern und einigen Angestellten in einem gemieteten Bauernhaus am Attersee in Oberösterreich, wo die Mädchen auch die Schule besuchten. Rosina Z. war hier als Ärztin tätig, ihr Mann konnte Wien erst Anfang 1945 verlassen. Im Frühjahr 1945 wurden weitere Familien in das Haus einquartiert.

In ihren Tagebüchern schreibt Hedwig S. sowohl von Alltäglichem als auch über politische Themen. Einzelne – meist politische – Ereignisse, wie z.B. ein Kommentar zum Ausgang der Nationalratswahlen im November 1945, sind im (ansonsten winzigen) Schriftbild hervorgehoben. Hedwig S.s retrospektiver Erzählung nach haben die Eltern mit ihr, als Ältester, trotz ihres jugendlichen Alters bereits während des Zweiten Weltkriegs offen über Politik gesprochen und auch gemeinsam ausländische Radiosender gehört.

Neben den Tagebüchern wurde der Scan zweier Fotoalben übergeben. Diese beiden 40 Seiten umfassenden Alben beinhalten ca. 120 Fotografien der Familie Z. von ca. 1925 bis 1950. Hedwig S. hat die Alben anlässlich ihrer Heirat aus dem großen Fotofundus ihrer Mutter selber zusammengestellt.

Zudem liegen 5 kurze autobiografische Texte vor, in denen Hedwig S. das Familienumfeld ihrer Kindheit sowie ihre Schulzeit beschreibt. Der Beitrag "Warum ich kein Hitlermädel war" (4 Seiten) handelt dabei etwa vom BDM (Bund deutscher Mädel). Als Abschriften hat sie zudem eine „Selbstbiographie“ ihres Vorfahren Johann Ignaz S. (geb. 1828) sowie eine lebensgeschichtliche Darstellung ihres Vaters Erich Z. (1893-1978, Basel) übergeben.



Autobiografische Texte von Dr.in Hedwig S. sind Teil der Bestände der Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen.</p>
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