Archivgut Nachlass

Hermine H. NL 43 II

Februar 1905 bis Februar 1997

Weitere Informationen

Einrichtung: Sammlung Frauennachlässe | Wien
Jahr: Februar 1905 bis Februar 1997
Sprache: Deutsch
Beschreibung:
<p><b>Orte: </b>Gmunden in Oberösterreich, Wien; Laibach (Ljubljana) in Slowenien u.a.</p>
<p><b>Quellentypen: </b>10 amtliche Dokumente (teilweise in Kopie); Korrespondenz (Paarkorrespondenz, Familienkorrespondenz): 185 Schreiben; autobiografische Aufzeichnungen: 4 Seiten; 227 Fotografien</p>
<p><b>Zum Bestand: </b>Schreiberin: Hermine H. (geb. B.); geb. 1901 in Laibach (Ljubljana) in Krain/Slowenien, Sterbedaten unbekannt

Übergeberin: Mag.a Ingeborg L. (Nichte von Hermine H.), 2014



Hermine (Minna) H. (geb. B.) wuchs in einer deutschsprachigen Familie in Laibach (Ljubljana) auf. Ihr Vater war Faktor in einer Buchdruckerei. Sie arbeitete als Kontoristin, 1924 heiratete sie Anton H. (geb. 1891). Er war Feinmechaniker für Büromaschinen, seine Familie stammte aus Schluckenau (Šluknov) in B
öhmen. 1935 kam ihre Tochter Eva O. (geb. H.) zur Welt.

Anfang 1939 migrierte die Familie nach Wien. Auf drei Postkarten kann die Entscheidung dazu direkt nachvollzogen werden. Im Jänner 1939 schrieb Anton H. folgendes an seine Frau in Laibach: "Habe mich entschlossen hier zu bleiben und bin schon in Verhandlung. Mechanikerposten sind hier sehr viel frei und bessere Bezahlung wie in Osnabrück". Dann: "Bitte Sei so gut und schreibe der Fa in Osnabrück ab." Einige Wochen später schließlich: "Heute kann ich Dir mitteilen dass wir die Wohnung bekommen haben." Sie lebten hier dann erst im 9., später im 22. Wiener Gemeindebezirk, Anton H. betrieb mit einem Kompagnon eine Reparaturwerkstatt für Büromaschinen auf der Währingerstraße im 18. Bezirk. 1956 erhielt Hermine H. die österreichische Staatsbürgerschaft, 1961 konvertierte sie zur Glaubensgemeinschaft der "Siebenten-Tags-Adventisten".

Die bisherigen Angaben sind insgesamt aus den 10 amtlichen Dokumente entnommen, die im von Nachlass von Hermine H. enthalten sind.

Der größte Teil des Nachlasses besteht aus der Korrespondenz mit ihrem Bruder Friedrich (Fritz) B. (1907-1997). Er war mit seiner Frau Maria B. (geb. M., 1901-1995) ebenfalls nach Österreich migriert und lebte in Gmunden in Oberösterreich. Die erhaltenen Korrespondenzstücke sind eine Postkarte aus Dezember 1946 sowie 170 Korrespondenzstücke aus dem langen Zeitraum von Oktober 1958 bis September 1993. In den handschriftlichen und maschinengeschriebenen Briefen tauschten sich die Geschwister über Neuigkeiten innerhalb der Familie aus, über Persönliches und die eigene Gesundheit. Insbesondere in den frühen Schreiben ging es dabei auch immer um die alltägliche Versorgung: "Daß Ingeborg heuer einen neuen Mantel bekommt, das freut mich wirklich vom ganzen Herzen, ich gönne es ihr doppelt, denn ich weiß es noch sehr gut, was es heißt immer mit alten umgeschneiderten Sachen herumlaufen zu müssen und wissen, die andern haben neues Zeug" (Oktober 1958). Auch die Hilfe für gemeinsame Verwandte oder Bekannte z.B. durch Kleidung wurde per Brief besprochen, genauso wie regelmäßig gemeinsame finanzielle Angelegenheiten abgewickelt worden sind.

Daneben ist von Hermine H.s Korrespondenzen noch eine kleine Sammlung von 12 losen Postkarten erhalten, die unterschiedlicher Absender:innen zwischen 1917 und 1948 an sie gesendet haben. 2 davon sind Fotopostkarten von Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg.

Ihr Fotografiebestand umfasst 227 Bilder aus den 1900er- bis in die 1980er-Jahre. Motive sind u.a. Hermine H. und ihre Familie in Slowenien und Österreich, teilweise in der Mechanikerwerkstatt, beim Bergwandern, im Sommerurlaub am Semmering oder bei familiären Anlässen.

Die von Hermine H. verfasste biographische Skizze "aus den nachgelassenen Papieren Georgs, eines Jugendfreundes, der vielleicht noch lebt, wahrscheinlich aber im Krieg umgekommen ist" (hs., 4 Seiten) handelt von dessen Jugend in Laibach und ist nicht datiert.</p>
Anmerkung:
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